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So reagierten die Stars auf ihre Golden-Globe-Nominierungen

Die Reaktionen der Stars auf ihre Golden Globe-Nominierungen spannen die emotionale Bandbreite zwischen atemloser Überraschung und kalkuliertem Humor. In jedem Fall sind sie der Beginn einer einmonatigen Wahlkampagne.

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Damit es keiner falsch einschätzt: die Nominierungsbekanntgabe ist der Startschuss für Kampf. Einer wird gewinnen pro Kategorie, nicht fünf. Gewahlkampft wird in vier Etappen, verteilt auf genauso viele Wochen.

Phase eins – in der wir uns derzeit befinden: die Danksagung. Und die begann Donnerstag früh, Sekunden nachdem die Resultate feststanden. Stars in derselben Zeitzone beauftragten ihre PR-Manager Emails an alle wahlberechtigten Mitglieder der Hollywood Foreign Press auszuschicken. Die meist ge- oder missbrauchten Phrasen? „Wow!“, „Unfassbar!“, „So unerwartet!“. „Was für eine Überraschung!“

Emma Stone saß gerade im Café Bräunerhof in Wien, als sie von ihrer Film-und-TV-Preis-Nominierung für „The Favourite“ erfuhr. Gefeiert hat sie das dann gleich beim Stadthallen-Konzert von Alt-Beatle Paul McCartney.

Denzel Washingtons Sohn John David, bester Hauptdarsteller für Spike Lees " BlacKkKlansman" bedankte sich für die Unterstützung des Films und bei seinem Regisseur: „Eine unglaubliche Ehre und Anerkennung des legendären Spike Lee - wir stehen auf Ihren Schulten, Sir.“ Lee selbst erreichte die Nachricht mitten im Unterricht auf der New York Universtät: „Ich unterrichte an Donnerstagen, und habe gerade von den Nominierungen erfahren. Die ersten Worte, die mir dazu einfallen: „BOOM SHAKALAKA“, meinte er in Anspielung auf seinen wohl berühmtesten Film Do The Right Thing.

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Rami Malek bedankte sich originellerweise bei dem Verblichenen, den er in "Bohemian Rhapsody" spielt: „Mein tiefster und größter und berührendster Dank gebührt jenem Mann für den und wegen dem ich diese Ehrung bekommen habe, Freddie Mercury.“

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Charlize Theron konnte man die Überraschung fast abnehmen – mit ihrer Nominierung für "Tully" hatte keiner der vielen angeblichen Hollywood-Insider gerechnet und sie offenbar auch nicht: „Ich hab das ehrlich nicht erwartet und stehe völlig neben mir. Ich habe die Rolle geliebt, also tausend Dank!“

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Genauso überrascht und wie immer lieb und höflich reagierte die britische Schauspielerin österreich-ungarischer Eltern, Rachel Weisz (nominiert für die historische Farce "The Favourite"): „Danke, Hollywood Foreign Press für die Ehre. Ihr habt mich meine gesamte Karriere lang unterstützt, und ich werde das nie vergessen.“

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Studiochefin Megan Ellison, Tochter von Larry, deren Studio in finanziellen Schwierigkeiten steckt, freute sich über die Nominierungen nicht eines sondern beider Projekte besonders: „Dass Ihr sowohl "If Beale Street Could Talk" als auch "Vice" nominiert habt, ist für uns der Beweis, dass wir trotz allem mit menschlichen Storys am richtigen Weg sind.“ Brad Pitt, der beide Filme produzierte, wird wohl bei der Verleihung auch beide Filmausschnitte präsentieren.

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Nett sind die sehr persönlichen und von PR-Agenten unbeschnittenen Reaktionen: Wie etwa die von Nicole Kidman, die sich zur Zeit der Bekanntgabe auf einem Flug von Sydney nach LA (ohne WiFi) befand und die SMS von uns erst bei der Landung erhielt. Wir trafen sie direkt vom Airport in der legendären Polo Lounge im Beverly Hills Hotel, wo sie schwer begeistert alles bestellte, was es auf der Speisekarte gab: „Ich freu mich über die Nominierung für ,Destroyer' auch, weil mit Karyn Kusama hier eine Frau Regie geführt hat, und davon gibt’s immer noch nicht viele.“

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Dem sympathischen Edgar Ramirez wäre seine Nominierung für die Rolle des Gianni Versace in "American Crime Story" fast entgangen: Er hatte einen Nachtdreh für seinen neuen Film in Kapstadt und verschlief die Nominierungen.

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Und smste mir danach auf Englisch und Deutsch, denn er hat einen Großteil seiner Kindheit in Graz gelebt. „Danke Liz, denn ich weiß ja, dass du schon seit Jahren meine Karriere unterstützt, und das bedeutet mir soviel. Ich bin so glücklich und dankbar für diese große Ehre.“

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Auch Daniel Brühl (nominiert für und samt seiner Netflix-Serie "Alienist") drückte sich natürlich auch auf Deutsch aus: Juhu! Wie super! Ich bin in Berlin und kann's kaum fassen!“

Und Octavia Spencer, als Produzentin des wunderbaren "Green Book" ausgezeichnet, verfolgte die Bekanntgabe live um 5 Uhr 40 Ortszeit, weil sie ihre neue Serie dreht: „Ich schlage Purzelbäume und brülle vor Freude! OMG!“

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Besonders lustig war der immer witzige Wes Anderson, dessen "Isle of Dogs" als Favorit unter den Animationsfilmen gilt: „Fantastische Nachrichten! Ich liebe Hunde. Ich liebe Katzen. Ich liebe Japan. Ich liebe Inseln!“

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Dagegen wirkte Lady Gaga Reaktion tatsächlich mehr als einstudiert, und so als hätte sie Versionen davon nicht schon hundertmal von sich gegeben: „Es ist so wichtig, dass in einem Raum von 99 Leuten einer an dich glaubt. Danke an die HFPA, dass es mehrere waren.“ Vielleicht nicht 99, aber doch 85.

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Gaga ist somit voll im Wahlkampf, dessen oberstes Ziel es ist die gefährlichste Gegenkandidatin für den Globe auszustechen – Glenn Close. Wehe!