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Schlagersängerin Michelle über Karriere-Aus und ihren Suizidversuch

Schlagerstar Michelle (52) will nach rund 30 Jahren jetzt ihre Karriere beenden. Sie erlebte viele Tiefschläge: harte Kindheit, Schlaganfall und Insolvenz. "Wäre Geld für mich ein entscheidender Faktor gewesen, dann wäre mir das mit der Insolvenz nie passiert. Dann hätte ich mich um meine Finanzen gekümmert. Stattdessen habe ich den falschen Menschen vertraut", sagt sie darüber der "Zeit".

Über ihre Kindheit sagt sie: "Meine Mutter war Alkoholikerin, mein Vater gewalttätig. Ich lebte bei einer Pflegefamilie, dann zeitweise auf der Straße und arbeitete in einer Kneipe. Dort lernte ich ein Paar kennen. Sie gaben mir ein Zimmer, dafür passte ich auf ihre zwei Kinder auf. Das Paar hatte eine Band und als die Sängerin ausfiel, übernahm ich. So bin ich von der Straße auf die Bühne katapultiert worden." 

In ihrem letzten Album "Flutlicht" verarbeitet sie auch ihren Suizidversuch, und zwar mit dem Lied "Gespräch mit Gott". 

"Wenn man zwischen den Zeilen hört, ist da sehr viel Wahrheit mit dabei", erzählt sie der deutschen "Bild". 2004 wurde sie ohnmächtig in ihrer Wohnung gefunden und lag danach tagelang im Koma. Der Druck in der Schlagerbranche sei ihr zu viel geworden, begründet sie damals ihren Suizidversuch.

"Ich bin mit großer Naivität in diese Branche gekommen, mit dem Glauben, dass jeder mein Freund ist", sagt sie der Deutschen Presseagentur. "Ich musste lernen, dass es nicht jeder gut mit mir meint, dass es Menschen gibt, die mich ausnutzen. Dann bist du am Ende nur ein Produkt."

Aktuell ist sie mit dem Musiker Eric Philippi (27) glücklich. Die beiden sind sogar verlobt.

Eine Abrechnung sieht sie in ihrem Abschiedsalbum aber nicht: "Ich würde nicht von einer Abrechnung sprechen. Abrechnung klingt nach Verbitterung, das bin ich nicht."

Ein paar Abschiedskonzerte möchte sie noch geben, danach ist aber Schluss. "Ich bin schlicht an einem Punkt, an dem ich sage: Ich möchte das nicht mehr."

Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen.