Prinzessin Diana: Ein Leben wie aus einem Filmdrama
Von Hillevi Hofmann
Ihr kurzes Leben liest sich wie ein Filmdrama. Auch knapp 21 Jahre nach ihrem tragischen Tod am 31. August 1997 ist die Mutter von Prinz William und Prinz Harry nach wie vor die unbestrittene "Königin der Herzen". Lady Di hatte nicht nur Charme und Stil, sie hatte auch ein unglaublich großes Herz. Zahlreiche soziale Projekte wurden neben ihren Kindern zu Dianas Lebensaufgabe.
Sie half bedürftigen Menschen, wo sie nur konnte. Um Spenden zu sammeln, nutzte Diana so gut wie jedes gesellschaftliche Ereignis, machte sich die Presse zu ihrem Freund - und Feind.
Ihr früher Tod, ihre tragische Ehe und ihre ewige Suche nach Liebe und Geborgenheit machen Diana, ähnlich wie Marilyn Monroe, bis heute zu einer unvergessenen Kultfigur. Beide Frauen starben mit nur 36 Jahren.
Verwandt mit acht US-Präsidenten
Diana Frances Spencer kam am 1. Juli 1961 auf dem königlichen Gut Sandringham als Hausgeburt zur Welt. Sie war die jüngste von Edward John Spencers Töchtern. Die Spencers sind seit dem 15. Jahrhundert eine von Englands bekanntesten Adelsfamilien. Ihr Vater war ein direkter Nachfahre von König Charles II. und besaß einen Grafen-Titel. Darüber hinaus war Diana mit acht verschiedenen US-Präsidenten verwandt - darunter George Washington und Franklin D. Roosevelt.
Als Diana noch ein Kind war, verließ Mutter Frances Shand-Kydd den Vater wegen eines anderen Mannes. Das mag auch der Grund gewesen sein, warum Diana alles erdenklich Mögliche versuchte, um ihre Ehe mit Prinz Charles zu retten. Sie wünschte sich nichts sehnlicher als ein sicheres Zuhause.
Diana wollte Balletttänzerin werden
Die junge Diana wuchs im Internat auf und gehörte mit Sicherheit nicht zu den besten Schülerinnen. Die Collegeprüfung besteht sie erst gar nicht, daher belegt sie diverse Kurse in Nähen und Haushaltsführung. Vor ihrer Hochzeit mit Charles verdiente sie sich ihr Geld als Babysitterin oder Hausangestellte. Dabei wollte Diana unbedingt Balletttänzerin werden, allerdings war sie mit ihren 1,78 Metern dafür schlichtweg zu groß. Sie liebte übrigens Musik von Michael Jackson, Abba und Tom Jones.
Heiratsantrag auf Schloss Windsor
Charles lernte Diana übrigens 1977 bei einer Jagdgesellschaft auf dem Sitz ihrer Familie kennen. Am 6. Februar 1981 machte er ihr auf Schloss Windsor einen Heiratsantrag, die Verlobung wurde am 24. Februar 1981 öffentlich durch das Königshaus verkündet. Am 29. Juli 1981 geben sich die gebürtige Diana Frances Spencer und Prinz Charles schließlich das Jawort.
Ganze 3500 Ehrengäste aus aller Welt fanden sich damals in der St. Paul's Cathedral ein. Die Hochzeit war sprichwörtlich DAS TV-Ereignis und wurde von mehr als 750 Millionen Zuschauern mitverfolgt.
Lieblingsthema der Klatschpresse
Dianas und Charles erster Sohn William erblickte am 21. Juni 1982 die Welt. Am 4. August 1982 wird der jüngste royale Spross getauft und schreit wie am Spieß. Zwei Jahre später, am 15. September 1984, bekommt Prinz William ein Brüderchen. Drei Monate später wird dieser auf den Namen Henry Charles Albert David (kurz: Harry) getauft. Auch wenn Diana einst in einem Interview meinte, sie und Charles hätten sich niemals besser verstanden, als in der Zeit ihrer Schwangerschaft mir Harry, steckten die beiden bereits tief in einer Ehekrise.
Die Gerüchte um den schlimmen Zustand ihrer Ehe und um Dianas Gesundheit halten sich bis in die 1990er-Jahre. Diana wird zum Lieblingsthema der Klatschpresse. So zierte Lady Di unter anderem ganze 81 mal das Titelbild des Magazins People.
Persönlicher Brief von der Queen
Im Dezember 1995 erhielt Diana schließlich einen von der Queen höchstpersönlich verfassten Brief. Das Staatsoberhaupt forderte Diana darin auf, in die Scheidung mit Charles einzuwilligen. Als Abfindung würden ihr 17 Millionen Pfund versprochen. Weiters dürfe sie ihre Söhne im selben Umfang sehen wie bisher und sich auch weiterhin noch "Fürstin von Wales" nennen – jedoch ohne den Zusatz "königliche Hoheit". Ein Mitglied der Königsfamilie bleibt sie ebenso.
Diana willigt in den Wunsch der Queen ein. Am 9. Dezember 1992 macht der Palast die Trennung von Diana und Charles öffentlich. Der damalige Premierminister John Major gibt im Parlament im Namen von Queen Elizabeth die Trennung bekannt.
Depressionen und Bulimie
Dianas Ehe mit Charles war im Grunde genommen von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Es kursierten ständig Gerüchte um Affären, allen voran mit seiner Jugendliebe Camilla Parker-Bowles, mit der Charles heute glücklich verheiratet ist. Die ohnehin unsichere Diana begann dadurch an Depressionen und Essstörungen zu leiden und soll sogar mehrfach versucht haben, sich das Leben zu nehmen. In einem für das britische Königshaus unangenehm offenen Interview versuchte sich Diana am 20. November 1995 Luft über ihren Frust zu machen, was die Beziehung zwischen ihr und den Royals endgültig zu Fall brachte. Es gilt bis heute als eines der größten Skandal-Interviews in der Geschichte des britischen Königshauses.Trotz ihrer langjährigen Probleme am Hof und der medial ausgeschlachteten Scheidung von Prinz Charles war Diana auch weiterhin karitativ tätig.
Verschwörung um Dianas Tod
1997 kam die "Königin der Herzen" bei einem tragischen Autounfall in einem Pariser Tunnel und mit gerade einmal 36 Jahren ums Leben. Mit dabei ihr damaliger Freund Dodi Al-Fayed, der dabei ebenfalls starb. Um vier Uhr nachts wurde Prinzessin Diana in einem Pariser Krankenhaus für tot erklärt. Neben ihren Söhnen weinte wohl ungelogen die ganze Welt um ihre Königin der Herzen. Verschwörungstheoretiker glauben bis heute an ein Mordkomplott. Jahrelang untersuchte Scotland Yard die tragischen Ereignisse unter dem Namen "Operation Paget", auch im Hinblick auf ein mögliches Komplott. Ergebnis: kein Mord.
Die Hauptschuld trage der betrunkene Chauffeur sowie die fotohungrigen Paparazzi, die Diana vom Hotel bis in den Tunnel verfolgt hatten. Dennoch blieben ein paar Fragen bis heute offen: So soll Lady Di Ende 1996 in einem handgeschriebenen Brief die Befürchtung geäußert haben, dass jemand einen Anschlag auf ihr Auto plane. Den versiegelten Brief gab sie damals ihrem Butler Paul Burrell.
Die britische Boulevardzeitung Daily Mirror veröffentlichte den Brief im Jahre 2003. Diana nannte darin sogar angeblich einen Namen: Charles. Die Echtheit des Briefes wurde nie bezweifelt, ob ihn Diana aber wirklich nur zehn Monate vor ihrem Tod verfasste, ist bis heute ungeklärt.
Goodbye England's Rose
Am 6. September 1997 fand Dianas Beerdigung (Lady Di trug ein schwarzes Kleid der Designerin Catherine Walker) nach einem stillen Trauerzug durch London auf der Insel Althorp statt. Es war eine Stimmung, als sei England und die ganze Welt in eine Schockstarre verfallen. Die Bilder von William (damals 15) und Harry (damals 13) hinter dem Sarg ihrer Mutter gingen 1997 um die Welt.
Dianas enger Freund Elton John (71) sang während des Gottesdienstes eine eigens für diesen Anlass erstellte Version seines Songs "Candle in the Wind", jenem Song , den er zuvor schon der ebenfalls unsterblichen Ikone Marilyn Monroe gewidmet hatte.