Stars

Traurige Enthüllung von VIVA-Moderatorin Nova Meierhenrich

Die deutsche Moderatorin und Schauspielerin Nova Meierhenrich öffnet in ihrem Buch "Liebe ist nicht genug. Wie die Depression mir den Vater stahl" ein dunkles Kapitel aus ihrer Vergangenheit. Ehrlich und bewegend schreibt sie über die Depressionen und den Selbstmord ihres Vaters und beschreibt, wie auch sie an einer Depression erkrankte.

"Ich rutschte in die Co-Depression"

Mit Stern sprach Meierhenrich über die Krankheit ihres Vaters. Dieser litt fast zwei Jahrzehnte an Depressionen und beging 2011 Suizid.

Nach der Trennung ihrer Mutter von ihrem Vater hatte sich Meierhenrich verstärkt um ihren Vater gekümmert. Der konnte die Trennung und seine finanziellen Probleme zunehmend schlecht verkraften.

"Mein Vater war immer ein absoluter Familienmensch, davon war am Ende nichts mehr übrig. Er wurde zunehmend aufbrausend und manchmal auch aggressiv. Das war krass. Diese Krankheit tötet die Person, die im Körper steckt", erinnert sie sich.

Alle Inhalte anzeigen

Ihre Mutter habe sie noch gewarnt, erzählt sie der Bild: "Pass auf, dass du nicht in dieselbe Rolle rutschst, die ich vorher hatte."

Schließlich sei die Moderatorin selbst depressiv geworden.

"Ich habe gedacht, mir kann nichts passieren, ich weiß jetzt so viel über die Krankheit, ich habe das unter Kontrolle. Dass es anders war, habe ich viel zu spät erkannt, da war ich schon tief in die Co-Depression gerutscht."

Therapie dank guter Freundin

Erst dank einer guten Freundin schaffte sie den Weg aus der Depression. "Es war eine enge Freundin, die mich auf den Pott gesetzt und gemerkt hat, dass ich mich immer mehr zurückziehe und sie anlüge. Sie hat über Monate nicht locker gelassen, bis ich endlich einen Termin bei einer Therapeutin gemacht habe", erzählte sie dem Stern.

Zwei Jahre sei sie in Therapie gewesen und habe zwei Termine pro Woche absolviert.

Die Behandlung hat ihr geholfen: "Es ist mir bewusst, dass ich eine Vorbelastung habe. Aber durch die Therapie habe ich ganz viel über mich erfahren und gelernt, Alarmzeichen zu erkennen."

Über ihren Vater sagt sie heute: "Ich glaube, mein Vater hätte gerettet werden können, wenn seine Depression früher erkannt und behandelt worden wäre."

Sie will aufklären

Sie habe sich aber nicht freiwillig entschieden, "über die Krankheit und den Suizid meines Vaters zu sprechen. Das Thema ist mir 2012 von einer Illustrierten entrissen worden, die ohne mein Wissen an Informationen gelangt war und mich dann damit konfrontierte", erzählt Meierhenrich

Über ihre Familiengeschichte wurde seitdem viel berichtet, es wurden aber auch oft Tatsachen verdreht, weswegen sie sich schließlich für die Veröffentlichung des Buches entschieden habe: "Wenn ich mit meinem Buch auch nur einem Menschen helfen kann, dann war es das vielleicht wert, diese Auseinandersetzung, die ich selbst mit dieser Krankheit durchlaufen musste."

Nova Meierhenrich wurde in den 90er Jahren als Moderatorin von VIVA und Bravo-TV bekannt. Später arbeitete sie auch als Schauspielerin, unter anderem 2016 in der Serie "Verbotene Liebe". Seit Dezember 2017 moderiert sie zusammen mit Nina Bott und Amiaz Habtu das VOX-Magazin Prominent!.

Wer Selbstmordgedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.

www.suizid-praevention.gv.at

Das neue österreichische Suizidpräventionsportal www.suizid-praevention.gv.atbietet Informationen zu Hilfsangeboten für drei Zielgruppen: Personen mit Suizidgedanken, Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen, und Personen, die nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben. Das Portal ist Teil des österreichischen Suizidpräventionsprogramms SUPRA des Gesundheitsministeriums.