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Neues vom Nachtleben: Die legendäre Eden Bar blüht wieder auf

Wenn die saloonartige Türe aufschwingt, einem die fast schon betörende olfaktorische Aura entgegen schlägt – eine Mischung aus verraucht und verrucht –, dann ist das immer wie eine Zeitreise in eine glorreichere Vergangenheit des Wiener Nachtlebens.

Die Eden Bar – wenn hier die Wände sprechen könnten, würden sie tuscheln über das Geturtel von Romy Schneider und Alain Delon an der Bar, raunen über die Besuche von Liz Taylor und Zsa Zsa Gábor. Oder über die feuchtfröhlichen Nächte von Niki Lauda, Franz Antel, Udo Jürgens und noch so vielen mehr mit roten Wangerln berichten. Gemütliche Nischen und verschwiegene Winkel laden ja quasi schon zum Schäkern ein.

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Aber, was in der Eden passiert, bleibt in der Eden. Immer schon. „Ich erzähle gar nix“, schmetterte einst die berühmte Bardame Susi Moder jedem Neugierigen entgegen.

Schön angezogen muss man sein in der Eden, darauf wird viel Wert gelegt - und das mit Recht. Das Gesamtbild macht's aus, edles Interieur mit Samt und güldener Patina, da sollten die Gäste nicht weniger glänzen. Die Krawattenpflicht ist zwar gefallen, Sakko sollte aber schon drin sein.

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Einst kam kein Gentleman ohne Schlips und Jackett über die Schwelle - der Garderobier hatte da ein ganz genaues Auge drauf und auch gleich wenn Not am Mann Krawatten und Leih-Sakkos in allen Größen parat.

Aus alt mach neu - aber dann doch nicht ganz

Der Sohn des unvergessenen Langzeit-Besitzers Heinz Werner Schimanko ( 2005 mit 61), Heinz-Rüdiger (38), übernimmt ab sofort von seiner Schwester die „Nachtschicht“, tut es seinem legendären Vater gleich. „Er ist der Nachtvogel. Er wird erst munter, wenn die Luft schwarz wird“, so Michaela Schimanko (54), die sich künftig auf die kulturellen Veranstaltungen in der Eden  konzentrieren wird – auch eine Travestie-Show ist für 2019 geplant.

"Es ist ein perfektes Arrangement für beide. Ich habe ein bissl mehr Zeit für meine Kinder, kann ein wenig mehr schlafen, dem Alter entsprechend", lacht sie.

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Die Insolvenz ist vom Tisch, die Bar umgebaut, Technik und Beleuchtung sind erneuert, aber alles nicht ganz so offensichtlich. "Selbst die Stammgäste, die vor 40 Jahren schon hier waren, merken kaum Unterschiede und das ist gut so. Die Eden Bar war schon immer ein kleiner Mikro-Kosmos, der ein bisschen entkoppelt ist von dieser schnelllebigen Welt da draußen", meint Schimanko jun.

Und es gibt noch was ganz Besonderes, nämlich den weltberühmten Kopi Luwak, den teuersten Kaffee der Welt – auch als Espresso Martini. "Es gibt alle möglichen Variationen. Das wird dann abgestimmt auf den jeweiligen Gast. Da kann ich auch eingehen auf spezielle Wünsche des Gastes, ob es eher Robusta oder Arabica sein soll, ein bisschen herber, ein bisschen sanfter. Ich hab da schon intensiv recherchiert. Wir sind auf jeden Fall europaweit, vielleicht sogar weltweit das einzige Lokal, das einen Espresso Martini mit Kopi Luwak anbieten kann", erklärt der neue Eden-Bar-Patron.

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Für die nächste Generation ist schon gesorgt – Heinz-Rüdiger wird zum ersten Mal Papa, Freundin Claudia  ist nämlich schwanger. „Halbzeit“, wie er strahlt. Der Bub soll im März kommen. Und es wird, der Tradition verpflichtet,  wieder ein Heinz. „Vermutlich wird’s ein Heinz-Erik oder eventuell ein Heinz-Hagen“, verrät der Bald-Papa. "Ich hätte Hagen heißen sollen und mein Bruder Siegfried. Das hat aber meine Mutter damals verhindert, weil sie gemeint hat, das geht nicht, dass der eine Bruder den anderen umbringt. Als Opernstammgast war der Vater ein großer Fan von den Nibelungen und meine Mutter hat sich da gewehrt", lacht er.

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Auch wie er seine Freundin kennen gelernt hat, hat fast ein bisserl was von großer Oper. "Es ist so, dass der Vater meiner Lebensgefährtin bei meinem Vater Stammgast war und seine Tochter an ihrem 14. Geburtstag hierher mitgenommen hat. Und es gibt auch ein Foto, wo mein Vater und ihr Vater vor der 14-Jährigen knien und ihr zum Geburtstag gratulieren. Das heißt, meine Lebensgefährtin war schon zu ihrem 14. Geburtstag hier herinnen, so wie ich halt schon als kleiner Junge da war und sie hatte es also wirklich noch geschafft, meinen Vater kennen zu lernen. Und das ist natürlich sehr schicksalhaft. Da ist ein spezielles Gefühl dahinter."

Und das hat man auch in der Eden, wo der Champagner noch ein bisschen mehr zu perlen scheint, als sonst wo ...