Kylie Minogue: Vom "Mädchen von nebenan" zur Sexbombe
Von Barbara Reiter
Sie galt unter Kritikern als „singender Wellensittich“, war wohl aber viel mehr ein Goldkehlchen. Jede Note, die Kylie Minogue, einst Soap-, dann Pop-Star, zu Beginn ihrer Karriere in den Mund nahm, wurde zu Gold. Von „I Should Be So Lucky“ bis „The Loco-Motion“ – ihr Produzenten-Team Stock Aitken Waterman hatte ganze Arbeit geleistet.
Die Geburt einer Sexbombe
„Die sagten nur: ‚So, hier sind die Texte, dann sing mal.‘ Nach ein paar Jahren hat mich das dermaßen frustriert. Ich wollte mehr eingebunden werden in den Prozess und nicht mehr nur Marionette sein“, erinnert sich Minogue 30 Jahre später an ihr erstes Album „Kylie“. Anfang der 1990er-Jahre entscheidet sie sich für einen Imagewandel, verabschiedet sich vom „netten Mädchen von nebenan“ und entdeckt ihre erotische Seite, der sie bis heute treu geblieben ist. Zum 50. Geburtstag, den sie heute feiert, auf ihr Alter angesprochen, kontert sie: „Die Fixierung auf das Alter ist nervig, und es ist langweilig.“
Vormachen kann man der 1, 52 Meter kleinen Sängerin mit der großen Stimme nämlich nichts. Den Brustkrebs, an dem sie 2005 erkrankt ist, hat Minogue besiegt, an Liebeskummer laboriert sie aber bis heute. Erst vergangenes Jahr trennten sich Minogue und ihr Verlobter Joshua Sasse (30), obwohl das Paar im Daily Telegraph bereits die Hochzeit angekündigt hatte. „Ich will nicht übertreiben, aber diese Trennung war schon traumatisch“, gab Minogue zu.
Verarbeitet hat sie das Trauma wie viele Musiker im Studio und rechtzeitig zum Geburtstag ihr 14. Album „Gold“ herausgebracht. Dort heißt es im Lied „Golden“: „Wir sind nicht jung, wir sind nicht alt. Wir sind Golden“. Minogue: „Genauso fühle ich mich. Ich bin nicht jung, ich bin nicht alt. Ich bin irgendwo dazwischen.“