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Influencerin Anne Wünsche spricht über ihre bevorstehende Abtreibung

Die deutsche Influencerin und "Berlin - Tag & Nacht"-Darstellerin Anne Wünsche hat auf ihrem Instagram-Account ein Foto eines positiven Schwangerschaftstests geteilt. Ein viertes Kind sei aber nicht geplant gewesen, schreibt die 31-Jährige in einem langen Posting, in dem sie angibt, einen Schwangerschaftsabbruch durchführen zu lassen. "Worte können nicht beschreiben, wie ich mich aktuell fühle. Ich liege im Bett. Eingemurmelt in meiner Decke. Mir laufen die Tränen über die Wangen und ich bin wie erstarrt."

 

Offener Umgang für Betroffene

Aktuell sei sie in der siebenten Woche schwanger. Nach einem Gespräch mit ihrem  Frauenarzt über "alle offenen Möglichkeiten" stehe für sie fest: "Ich kann es nicht behalten. Ich weiß, was dieser Satz in vielen auslösen wird und ich weiß, wieviele sich eigene Kinder wünschen. Ich bin mir bewusst, wie die Medien mich zerfetzen werden und dennoch möchte ich offen mit dieser Situation umgehen, weil ich auch weiß, wie viele Frauen diesen Weg unter Tränen wählen müssen."

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Sie wisse, dass ihre Entscheidung, öffentlich zu einem Schwangerschaftsabbruch zu stehen, polarisieren werde, so Wünsche. "Für viele wird das auf totales Unverständnis treffen und ich werde die Tage sicherlich einige böse Nachrichten erhalten. Aber ich möchte diesen Weg dennoch mit euch teilen. Ich sehe nicht ein, solch ein Thema zu verstecken, aus Angst vor der Reaktion." In der folgenden Galerie lesen Sie über weitere Prominente, die ihre Erfahrungen mit dem Thema Abtreibung geteilt haben:

 
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Zahl der Abtreibungen steigt

Die Zahl der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Insgesamt wurden rund 104.000 Fälle gezählt, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Im Jahr 2021 war mit 94.600 Abtreibungen demnach der niedrigste Stand seit Beginn der Statistik verzeichnet worden.

Die Zahl der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche lag 2022 auch über dem Niveau der Jahre 2014 bis 2020. In dem Zeitraum hatte die Fallzahl stets zwischen rund 99 000 und 101.000 gelegen. Höher als im Jahr 2022 war die Zahl zuletzt im Jahr 2012 mit 106.800 Fällen. Eine klare Ursache für die starke Zunahme im Jahr 2022 lasse sich aufgrund der Daten nicht erkennen, hieß es.

Die weitaus meisten Abtreibungen, nämlich 96 Prozent der im Jahr 2022 gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche, wurden nach der sogenannten Beratungsregelung vorgenommen. Nach der Regelung bleibt ein Schwangerschaftsabbruch in den ersten zwölf Wochen straffrei, wenn die Frau sich zuvor beraten lässt. Indikationen aus medizinischen Gründen und aufgrund von Sexualdelikten waren in vier Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch, hieß es.

Ihren Beratungstermin hat Anne Wünsche bereits hinter sich, sagt sie in einer Instagram-Story. Nun müsse sie drei Tage warten, bis die nächsten Schritte erfolgen können.

Insgesamt 70 Prozent der Frauen, die im Jahr 2022 einen Schwangerschaftsabbruch durchführen ließen, waren im Alter von 18 und 34 Jahren. Rund 19 Prozent waren im Alter zwischen 35 und 39 Jahren. Die Gruppe der über 40 Jahre alten Frauen machte rund acht Prozent aus und etwa drei Prozent waren jünger als 18 Jahre. Rund 41 Prozent der Frauen hatten vor dem Schwangerschaftsabbruch noch kein Kind zur Welt gebracht.