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"Fertig" mit dem Showbusiness: Der tiefe Fall von Ellen DeGeneres

Berichten zufolge hat Talkshow-Moderatorin Ellen DeGeneres erklärt, sie sei bereit, ihre Karriere im Showbusiness aufzugeben.

Wie US-Medien berichten gab DeGeneres dies kürzlich während einer Standup-Show im "Luther Burbank Center for the Arts" in Santa Rosa, Kalifornien, bekannt.

Ellen DeGeneres: "Ich bin vieles, aber ich bin nicht gemein"

"Lasst mich euch erzählen, was mit mir los ist, seit ihr mich das letzte Mal gesehen habt", sagte DeGeneres laut NBC News und scherzte dann: "Ich habe Hühner. Oh ja, und ich wurde aus dem Showgeschäft geworfen, weil ich gemein war."

Die Komikerin gab dann zu, dass sie "anspruchsvoll, ungeduldig und hart" sein kann. "Ich bin eine starke Frau", sagte die Moderatorin, bevor sie hinzufügte: "Ich bin vieles, aber ich bin nicht gemein."

"Früher habe ich gesagt: 'Es ist mir egal, was die Leute über mich sagen.' Jetzt ist mir klar, dass ich das auf dem Höhepunkt meiner Popularität gesagt habe", sagte DeGeneres, in Anspielung auf Vorwürfe, die in der Vergangenheit gegen sie erhoben worden waren. 

Als eine Besucherin fragte, ob DeGeneres vielleicht darüber nachdenke, für Kino- oder Broadway-Produktionen tätig zu werden, stellte sie klar: "Das ist das letzte Mal, dass du mich siehst. Nach meinem Netflix-Special bin ich fertig."

"Nun, so wollte ich meine Karriere nicht beenden, aber so endet sie", soll sie zuvor bei einem anderen Auftritt gegenüber einem Fan erklärt haben.

Der Aufstieg und tiefe Fall von Ellen DeGeneres

Ellen DeGeneres begann ihre Entertainer-Karriere als Stand-up-Comedienne in kleinen Clubs in New Orleans und in San Francisco, wo sie für kurze Zeit lebte. 1982 gewann sie den Showtime-Comedy-Wettbewerb "The Funniest Person in America" und trat in Folge landesweit in Clubs auf.

Mit der Zeit schaffte es die aus Metairie, Louisiana, stammende Komikerin, sich als eine der bekanntesten Moderatorinnen im US-TV zu etablieren. Ihren größten Erfolg hatte sie mit der von ihr produzierten und nach ihr benannten ABC-Sitcom "Ellen". Nach dem Ende der Show tourte sie bis 2001 als Stand-up-Comedienne durch die USA, bevor sie mit der "The Ellen Show" ins Fernsehen zurückkehrte.

Von 2005 bis 2012 wurde DeGeneres von den US-amerikanischen Zuschauern und Zuschauerinnen in jedem Jahr zur beliebtesten Moderatorin einer Talkshow im Tagesprogramm gewählt. Doch dann wandte sich das Blatt. 

2020 wurden Vorwürfe von Mitarbeitern laut, dass hinter den Kulissen ihrer Show ein Klima der Angst und Einschüchterung herrsche. DeGeneres entschuldigte sich öffentlich. 

Es tue ihr leid, dass Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sich respektlos behandelt fühlten, schrieb die Moderatorin. "Jeder, der mich kennt, weiß, dass es das Gegenteil von dem ist, woran ich glaube und was ich für unsere Show gehofft habe."

Auf die Vorwürfe ihrer Angestellten bezogen meinte sie außerdem: "Es hat viel zu lange gedauert, aber wir führen hier jetzt endlich Gespräche über Fairness und Gerechtigkeit."

DeGeneres' Ruf war dennoch ruiniert. Im Mai 2022 wurde die Show schließlich nach 19 Staffeln abgesetzt. 

Zuvor waren unter anderem 2016 Rassismus-Vorwürfe gegen DeGeneres laut geworden, als sie nach dem 100-Meter-Olympiasieg des Jamaikaners Usain Bolt in Rio eine Fotomontage auf Twitter veröffentlichte, auf der sie auf Bolts Rücken "reitet", und dazu schrieb: "So erledige ich von jetzt an meine Besorgungen."

"Fühlte mich extrem unwohl": Mariah Carey über Besuch in DeGeneres' Show

Auch ihre prominenten Gäste schienen sich in Ellens Talkshow nicht immer wohlzufühlen. So wurde etwa Mariah Carey 2008 in der "The Ellen DeGeneres Show" von der Moderatorin nach einer angeblichen Schwangerschaft gefragt und musste dann gezwungenermaßen bestätigen, dass sie ein Kind erwartete.

Dass die Musikerin ein Baby erwartet, war damals nur ein Gerücht. Ellen DeGeneres brachte Carey dann in ihrer Show in eine unangenehme Situation, als sie, wissend um die Spekulationen, der Sängerin ein Glas Champagner anbot.

"Es gibt Gerüchte, dass du schwanger sein sollst", sagte DeGeneres zu Carey, die bemüht war, das Thema zu wechseln. "Sprechen wir nicht darüber", bat die Moderatorin.

Doch diese ließ nicht locker. "Wenn du nicht schwanger bist, dann kannst du ja mit mir anstoßen", sagte DeGeneres und drängte ihrem Gast den Alkohol regelrecht auf.

"Das ist Gruppenzwang", versuchte Carey sich aus der Situation herauszuwinden, sah sich dann aber doch gezwungen, an ihrem Champagner-Glas zu nippen. Weil sie sich dabei sehr zaghaft anstellte, posaunte Ellen DeGeneres heraus: "Du bist schwanger!"

2010 bestätigte Mariah Carey dann auch persönlich, dass sie zu dem damaligen Zeitpunkt schwanger war, die Schwangerschaft aber nur kurz darauf in einer Fehlgeburt endete.

Viele Jahre später äußerte sich die Sängerin nochmal zu ihrem Besuch bei Ellen. "Ich kann nur sagen, dass ich mich in dem Moment extrem unwohl fühlte. Und ich hatte wirklich große Schwierigkeiten, damit umzugehen, was danach geschah", verriet Carey gegenüber dem Magazin Vulture. "Ich will niemanden unter den Bus werfen. Aber ich habe diesen Moment nicht genossen." Sie hätte sich von ihrer Kollegin mehr "Empathie" erwartet.