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Die Prinzen: Warum die Band nach 30 Jahren noch nicht zerstritten ist

Man lasse die Kronenkorken zischen, denn die deutsche Musikgruppe "Die Prinzen" feiert 30. Geburtstag. Und da macht sie sich selbst und ihren Fans gleich ein Geschenk.

Denn heute, Freitag, erscheint das neue Album "Krone der Schöpfung". 90er-Kulthits wie "Alles nur geklaut", "Küssen verboten" oder "Millionär" wurden neu aufgenommen, aber auch ganz frische Songs gibt’s zu hören. "Wir sind immer noch kreativ und vor allem zeigen wir gerade, dass wir alles andere sind als unsere eigene Oldie-Band, die die alten Hits spielt und denen nichts mehr einfällt", erzählt "Prinzen"-Sänger Sebastian Krumbiegel (54) im KURIER-Interview.

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Seit 1994 ist die Leipziger Formation in der aktuellen Besetzung. "Ich weiß gar nicht, ob es so ein Geheimnis gibt. Ich glaube, das Wichtigste ist, dass man miteinander redet. Das klingt jetzt total banal, aber das ist wie in jeder Beziehung. Wenn du aufhörst zu kommunizieren und dir vorgefertigte Meinungen über irgendjemanden in deinen Kopf pflanzt oder in dein Herz, dann ist das nicht gut", so Krumbiegel über den Zusammenhalt der glorreichen Sieben.

Daher können die Mitglieder auf gemeinsame Auftritte, etwa mit Udo Lindenberg (75) und Montserrat Caballé (gest. 2018) zurückblicken.

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Aber Sebastian Krumbiegel schaut ohnehin lieber in die Zukunft. "Wir haben auf der Platte ja das Lied 'Geliebte Zukunf'’, wo ich versuche, einen positiven Ausblick zu machen. Das ist so mein Corona-Ding gewesen. Ich habe gesagt, wir sollten echt optimistisch und positiv nach vorne schauen und wir merken ja selbst gerade, wie wir alle von dieser Pandemie und von irgendwelchen Beschränkungen genervt sind.“

Gesellschaftskritik üben "Die Prinzen" generell gerne in Form von Musik. "Das war mir immer wichtig. Ich glaube, dass Popmusik viel mehr mit Inhalt als mit Form zu tun hat. Wir sind Entertainer, wir unterhalten Leute. Aber für mich war immer klar, dass in dem Wort 'Unterhaltung' auch das Wort 'Haltung' irgendwie drinsteckt. Das Gefährliche dabei ist aber, dass es auch ganz schnell passieren kann, dass du zum Missionar oder Oberlehrer wirst. Wir versuchen da eine Leichtigkeit zu haben, zwar die Dinge anzusprechen, aber nicht zu missionieren."

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Die gern rebellische Seele wurde dem Sänger der Band schon einmal zum Verhängnis, als er einst den berühmten Thomanerchor verlassen musste.

"Ich hatte schon immer Probleme mit Autorität und Obrigkeitshörigkeit. Das soll gar nicht heldenhaft klingen, aber natürlich war das kein Zufall, dass ich aus diesem Chor rausgeflogen bin. Rückblickend weiß ich natürlich, dass die gar keine andere Wahl hatten, als mich rauszuschmeißen, weil so ein Haufen von 90 Jungs funktioniert natürlich nur mit einer Art von Disziplin und Unterordnung", stellt er lachend fest.