Bo Derek: Was treibt eigentlich das Sexsymbol der 80er?
In den 80er Jahren wurde Bo Derek als Sexsymbol gefeiert. International bekannt wurde die heute 63-Jährige durch die Hauptrolle in dem 1979 gedrehten Film "Zehn – Die Traumfrau", für den sie als Beste Nachwuchsdarstellerin für den Golden Globe Award nominiert wurde. In der Komödie, die mit rund 75 eingebrachten Millionen Dollar zum Kassenschlager wurde, verführte die damals 22-jährige einen Musicalkomponisten (dargestellt von Dudley Moore).
Heute würde sie als "kultureller Aasgeier" gelten
Unvergessen bleibt die Szene, in der Bo Derek mit blonden Rastazöpfen im knappen Badeanzug den Strand entlangläuft. 40 Jahre nach der kultigen Strandszene blickt die US-Amerikanerin jedoch kritisch auf ihren damaligen Look zurück.
In einer neuen Dokumentation mit dem Titel "In my own words" (Anm. "In meinen eigenen Worten"), die auf dem digitalen Reelz-Kanal gezeigt wird, verrät Derek, dass sie den Film nach der Premiere nur noch ein Mal gesehen habe – und zwar erst vor einigen Wochen, da sie es hasse, sich alte Filme von sich anzusehen.
Als sie nach Hause kam, entdeckte ihr Lebensgefährte, der aus "Sex and the City" bekannte US-amerikanische Schauspieler John Corbett (59), die Komödie beim Zappen im Fernsehen.
"Und er hat mich dazu gebracht mitzuschauen", erzählt die Schauspielerin. "Ich hatte vergessen, wie wenig ich darin zu sehen bin."
Die Frisur könnte sie heute aber nicht mehr tragen, da ist sie sich sicher.
"Es gäbe Ärger, weil ich den Stil afroamerikanischer Frauen kopieren würde. Heute wäre ich ein kultureller Aasgeier", stellt Bo Derek fest. "Damals haben mich viele schwarzen Frauen gelobt. Sie meinten, dass ich ihren Lieblings-Hairstyle salonfähig gemacht habe."
Von 1974 bis zu seinem Tod im Jahr 1998 war Bo Derek mit dem amerikanischen Schauspieler und Regisseur John Derek verheiratet. In der neuen Dokumentation kommt Bo Derek auch auf ihre Ehe zu sprechen.
"Ich habe ihre Liebe zerstört"
Als sie mit John Derek zusammen kam, war sie gerade einmal 17 und er 48 Jahre alt. Für Bo trennte sich John Derek damals von "Denver Clan"-Star Linda Evans, mit der der Filmemacher zu dem damaligen Zeitpunkt noch verheiratet war. Offen schildert Bo Derek ihr Bedauern darüber, damals der Grund für die Scheidung von John Derek und Evans gewesen zu sein.
"Es bricht mir bis heute das Herz, dass ich damals ihre Liebe zerstört habe. Ich werde mir das nie vergeben, und es wird mir immer leidtun", sagt sie über ihre Beziehung mit dem Regisseur, mit dem sie insgesamt 22 Jahre lang verheiratet war.
Wieso Bo Derek kein zweites Mal geheiratet hat
Inzwischen ist Bo Derek seit 18 Jahren mit Corbett glücklich. Wieso die beiden nie geheiratet haben? "Dies macht Sinn, wenn man jung ist und Kinder haben will", ist sich Bo Derek sicher.
"Ich habe mich zu ihm hingezogen gefühlt und tue es immer noch", schwärmte Bo Derek auch gegenüber Fox News vor wenigen Tagen von ihrem langjährigen Lebensgefährten, dessen Humor und Lebensfreude sie besonders schätzt. Dennoch würden sie "die Dinge Tag für Tag angehen."
"Wir beginnen, etwas mehr sesshaft zu werden", erzählte das ehemalige Sexsymbol.
Erfolg nach "Zehn – Die Traumfrau" blieb aus
Beruflich hatte Bo Derek weniger Glück. Von ihrem Erfolg durch "Zehn – Die Traumfrau" konnte sie nicht ewig profitieren. In den 1980ern war sie unter der Regie ihres inzwischen verstorbenen Ehemannes in weiteren freizügigen Rollen in den Filmen "Tarzan – Herr des Urwaldes2 (1981) und "Ekstase" (1984, US-Titel "Bolero") zu sehen.
Ein weiteres Angebot von 20 Millionen Dollar für einen dritten Film lehnte sie jedoch ab. "Ich hätte einen Mann im Körper einer Frau darstellen müssen. Doch ich hatte Angst, dazu nicht talentiert genug zu sein", so Bo Derek heute.
Ernstzunehmende Rollen blieben seitdem bis heute aus. Für ihre Darstellungen wurde Bo Derek zudem mehrfach für die Goldene Himbeere nominiert. Am Ende wurde ihr der Anti-Filmpreis sogar in der Kategorie "Schlechteste Schauspielerin der 1980er Jahre" verliehen.
Ab den 1990ern ging es dann stätig bergab mit der Karriere der einstigen Kultblondine. Seitdem war Bo Derek nur noch in TV-Produktionen zu sehen. Zuletzt spielte sie 2018 in "Sharkando 6: The Last One" mit.
Verpassten Chancen weint die Tochter eines Bootsverkäufers aber offenbar keine Träne nach. Inzwischen ist Bo Derek ihr Engagement für den Tierschutz nämlich ohnehin wichtiger als das Rampenlicht, wie sie selbst betont.