Waltraut Haas wird 95 und weint Hollywood "keine Träne nach"
Von Dieter Chmelar
Was für eine Legende, diese wunderbare Schauspielerin! Die Wiener Tochter eines Lehrers und einer Gastwirtin Waltraut Haas zelebriert am heutigen Donnerstagabend ihren 95. Geburtstag mit Freunden und Familie im Schönbrunner Stöckl. Dort - quasi „ums Eck“ – wuchs sie einst auf: „Es ist in meiner Erinnerung noch immer mein geliebtes Zuhause, trotz der Kriegszeiten mit ständigem Bombenalarm.“
Seit 76 Jahren steht „Haasi“ auf Bühnen und vor Kameras, ihren Durchbruch erlebte sie mit der Rolle des süßen Wachauer Mädchens „Mariandl“ Mühlhuber in „Hofrat Geiger“ (1947). In „Mariandl“ (1961) und in „Mariandls Heimkehr“ (1962) spielte sie dann „ihre eigene Mutter“.
Fast hätte auch eine internationale Karriere gewunken. Doch sie wollte sich partout weder die Nase korrigieren noch ihren Namen ändern lassen. „Hollywood weine ich keine Träne nach“, sagte sie zum KURIER, „da hätte ich all die entzückenden Kollegen nie kennengelernt.“ Damit meint sie als „tollste Partner“ Peter Alexander und Hans Moser.
Privat war es Erwin Strahl ( 2011 nach jahrzehntelanger Ehe). Eine große Wilhelm-Tell-Verfilmung – mit US-Superstar Errol Flynn – scheiterte, weil mittendrin das Geld der Produzenten ausging und die junge blonde Schönheit sich tapfer weigerte, einen geneigten arabischen Mäzen zur Finanzierung „zu überreden“.
Was sich „Haasi“ Haas zum Ehrentag wünscht? – „Dass ich niemals so krank werde, dass ich mein geliebtes Haus in Hietzing verlassen muss.“
Heute gratulieren ihr: Sohn Marcus & Schwiegertochter Leila Strahl, Martina & Werner Fasslabend, Tini Kainrath, Barbara Kaudelka, Andy Lee Lang, Patrick Lindner, Ramesh Nair und Stephan Paryla-Raky.