Uschi Glas: Buchpräsentation in Wien und warum sie kein "Schätzchen" ist
Als die deutsche Schauspielerin Uschi Glas (80) im Jahr 1968 den Film "Zur Sache, Schätzchen" drehte, war ihr Spitzname geboren. Gepasst hat ihr das aber nie so wirklich, weshalb sie auch ihre Memoiren "Ein Schätzchen war ich nie" nannte. Diese präsentierte sie am Dienstagabend in der Kulturgarage in Wien.
"Mir eilte schon in jungen Jahren der (berechtigte) Ruf voraus, dass ich mir nicht alles gefallen ließ. Ich widersprach, wenn mir etwas nicht in den Kram passte, und ich erlaubte mir, eine eigene Meinung zu haben und diese auch auszusprechen", schreibt Glas etwa in ihrer Biografie.
"Ich bin niemand, der sich unterwirft, der nur nett ist, keine Widerworte gibt", erklärte Glas auch in der Sendung "nachtlinie".
Den Schätzchen-Film gemacht zu haben, bereut sie aber dennoch nicht. "Meine Agentin hat mir total abgeraten. Es war ja ein Schwarz-Weiß-Film und das mache man nicht mehr, wurde mir gesagt. Aber dann habe ich gemerkt, dass eine Frau Regie führt (Anm.: May Spils) und dann hat es mich doppelt gereizt", erzählte die Schauspielerin in der "Abendschau".
Mit ihrem Alter hat Glas übrigens gar kein Problem: "Ich bin glücklich und dankbar dafür, mein Alter - gesund - erreicht zu haben. Ich sehe keinen Grund, die 80 zu verheimlichen oder verdruckst damit umzugehen", gibt sie in ihrem Buch zu Protokoll.
Dennoch thematisiert sie das Älterwerden auch im Kontext der Filmbranche, wo es für ältere Frauen oft immer noch schwer ist, an gute und passende Rollen zu kommen.
Doch auch privat gibt es für Uschi Glas eine Rolle, in der sie ganz aufgeht: sie ist vierfache Großmutter. "Ich bin keine elegante Oma, die zu Besuch und zum Tee kommt. Ich kullere mich da am Boden rum mit dem Buben oder ich bau natürlich auch eine Burg oder wir spielen Verstecken", lachte sie im "Gala"-Interview.