Schauspielerin Lotte Ledl: Die leise Diva feiert ihren 90er nicht
Von Dieter Chmelar
Zuletzt gelang es Chico Klein, sie für seine genialen ORF-Bezirksporträts – „Mein Liesing“, 2018 – vor die Kamera zu locken. Als sie im März 2019 zur „Kammerschauspielerin“ ernannt wurde, erfuhr man von ihren drei sehnlichsten Kindheitswünschen, die allesamt in Erfüllung gehen sollten: Um die Welt zu kommen, in einem Film mitzuspielen und eine kleine Burgschauspielerin zu werden.
Lotte Ledl, Konditorei-Tochter aus Perchtoldsdorf, wird heute Montag 90. „Ich freue mich“, sagte sie anlässlich ihrer Ehrung im Vorjahr, „nun zu den jüngsten Kammerschauspielerinnen zu zählen.“
Mit fünf begann sie mit Tanzunterricht, bald erreichte sie trotz des Rollenfachs „boshafter, einfältiger und schwieriger Figuren“ auf der Bühne (Volkstheater, Residenztheater München und Burgtheater) und im Kino (in Hits wie „Der Förster vom Silberwald“, 1954) große Popularität.
Ihr Sohn Alexander Riff (54) schickt ihr heute Torte und Blumen, hält aber ansonsten trotz inniger Liebe dezente Distanz. Aber nicht nur wegen des Coronavirus: „Meine Mutter mag seit jeher keine großen Festivitäten, schon gar nicht solche zu ihren eigenen Geburtstagen.
Sie ist eine echte Rarität – nämlich eine leise Diva.“