Moderator Alfons Haider verrät: "Ich wollte Papst werden"
Von Lisa Trompisch
Seit Jahrzehnten ist Alfons Haider aus der heimischen TV-Landschaft nicht mehr wegzudenken – 1.500 Fernsehauftritte in 17 Formaten hat er schon absolviert und dabei hatte Klein-Fonsi einen ganz anderen Berufswunsch.
„Ich wollte Papst werden. Ich weiß noch, wie ich das bewundert habe. Damals war das noch Schwarz-Weiß-Fernsehen und da haben sie ihn auf dem Thron herausgetragen. Und meine Mutter hat mir erzählt, ich habe als Fünfjähriger das ganze Wohnzimmer umgebaut, hab eine Lampe zerlegt, mir eine Tiara gemacht und wirklich Papst gespielt“, erzählt er lachend in der Sendung „Herrlich ehrlich – Menschen hautnah“.
„Der Heilige Vater ist ja eigentlich auch eine gespielte Funktion. Das war schon das Zeichen, dass es in diese Richtung geht.“
Die ganze Sendung:
In die richtige Richtung geht’s auch mit seiner Generalintendanz im Burgenland für die Seefestspiele Mörbisch und die Sommerfestspiele auf Schloss Tabor – der Kartenvorverkauf für die Mörbisch-Produktion „Mamma Mia!“ im kommenden Sommer läuft „gigantisch“.
Selbst auf der Bühne stehen wird Haider aber eher noch länger nicht, denn „ich fände es einfach unappetitlich, wenn sich der Intendant sofort selber besetzt. Ich glaube, ich sollte das machen, was ich sehr gut kann: Die Leute einfangen, abholen, Fantasie haben und gute Leute einsetzen und das ist Arbeit genug im Augenblick.“
Fendrich als Wunschpartner
Wobei, eine Ausnahme würde er machen, und zwar, wenn er Rainhard Fendrich dazu überreden könnte mit ihm „La Cage aux Folles“ zu spielen – Haider als Zaza und Fendrich als sein Mann Georges.
Bis dahin wird aber noch so einiges an Wasser in den Neusiedler See fließen und Haider ist ja sowieso auch mit anderen Projekten voll eingedeckt. So bekommt er 2023 im ORF auch eine neue Musical-Show, die viermal jährlich ausgestrahlt werden soll. „Es soll ein 60-minütiges Format sein und wird speziell ein Musical herausheben, das in Österreich wahnsinnig populär ist. Ich nehme an, die erste Folge wird ,Elisabeth‘ sein“, erzählt er.
Er geht auch davon aus, dass er im Februar wieder den Opernball für den ORF moderieren wird. „Ich habe noch nichts gehört, aber ich nehme es fast an. Ich wüsste nicht, warum nicht.“
Aber wie schafft man es eigentlich, sich so lange in dem TV-Business zu halten? „Ich glaube, wenn man sich immer wieder ein bissl neu erfindet, einen neuen Zugang findet, dann ist das wunderbar“, so Haider, der am 24. November seinen 65. Geburtstag feiert.
Derzeit keine Liebe
Bei all der Arbeit bleibt aber leider eines auf der Strecke, nämlich das Privatleben – in der Liebe schaut’s beim beliebten Entertainer momentan eher mau aus.
„Gerade in diesen Berufen sind die zwischenmenschlichen Beziehungen grauenhaften Belastungen ausgesetzt und funktionieren fast nie. Ich werde auch oft gefragt, ob ich überglücklich bin. Wenn ich ehrlich bin, nein, aber ich bin zufrieden. Aber ich habe natürlich auch doch auf dem Altar des Berufs das Privatleben geopfert. Ich kann nur sagen: Mein Liebesgefühlsleben ist im Moment nada. Wie mein Sixpack, den ich auch nicht habe.“
Wobei, seinen Ausgleich holt er sich gerne beim Sport, um gesund zu bleiben. Und er widmet viel Zeit der Pflege seiner geliebten Mutter Anna (85), die laut Haider eine gnadenlose Kartenspielerin ist. „Das beste gegen Demenz ist Kartenspielen und Schach. Manche Sachen merkt sie sich gar nicht, aber Kartenspielen funktioniert wunderbar.“
Wann ihn der Verlust seiner Zwillingsschwester besonders schmerzt, ob er noch Lampenfieber hat und was er sich zum Geburtstag wünscht, sehen Sie im Video oben.