Lugners Opernball-Stargast: Die bewegte Vergangenheit der Jane Fonda
Keine Geringere als Leinwandikone Jane Fonda wird Baumeister Richard Lugner zum diesjährigen Opernball in der Wiener Staatsoper begleiten. "Sie ist eine tolle Frau und hat viel geschafft in ihrem Leben", zeigte sich Lugner beeindruckt.
Vergangenen Dezember wurde der Hollywoodstar 85 Jahre alt. Ihren Geburtstag hat sie statt mit einer Promi-Party mit einer Spendenaktion gefeiert. Schon ihren 80er hatte Fonda ganz ihrem langjährigen Herzensprojekt gewidmet. Die Einkünfte der Spenden-Gala fließen in ihre Hilfsorganisation GCAPP, mit der die Schauspielerin und Aktivistin im US-Staat Georgia Heranwachsende unterstützt, etwa mit Programmen zur Verhütung von Teenagerschwangerschaften.
Jane Fonda: Keine Angst davor, älter zu werden
Sie könne ihr Leben nicht verlängern, aber sie könne es "breiter und tiefer" machen, sagte Fonda im November der US-Zeitschrift People. "Ich hoffe, ich kann jungen Menschen ein Beispiel sein, so dass sie keine Angst davor haben, älter zu werden".
Fonda, die sich neben der Schauspielerei seit den 60er Jahren für Frieden, Feminismus und verstärkt für den Umweltschutz einsetzt, ist ganz die liberale Aktivistin geblieben. Seit 2019 ist Fonda bei den Demonstrationen gegen den Klimawandel dabei, mehrmals schon wurde sie festgenommen.
Trotz Krebserkankung: Fonda tritt nicht kürzer
Von ihrer Krebserkrankung wollte sie sich nicht bremsen lassen, hatte sie im September erklärt, als sie die Öffentlichkeit per Instagrambotschaft wissen ließ, dass bei ihr ein sogenanntes Non-Hodgkin-Lymphom diagnostiziert worden war. Sie habe mit Chemotherapie begonnen und vertrage das recht gut, schrieb die zweifache Oscar-Preisträgerin in dem sozialen Netzwerk.
Auch vor der Kamera mischt Fonda mit 85 Jahren noch mit. "Was soll ich dazu sagen? Lily Tomlin, Rita Moreno, Sally Field und ich haben gerne ein bisschen Spaß!", schrieb sie Mitte Dezember auf Instagram zu einem Filmposter für die Roadtrip-Komödie "80 for Brady", die im Februar in die Kinos kommen soll.
Die bewegte Vergangenheit des ehemaligen Sex-Symbols
Fonda hat eine bewegte Vergangenheit. Die Schauspielerin war dreimal verheiratet. Eine Tochter bekam sie mit ihrem ersten Ehemann Roger Vadim. Mit dem Aktivisten und Politiker Tom Hayden hatte sie zudem einen leiblichen Sohn und eine Adoptivtochter. Fondas dritter Ehemann war der Medienunternehmer Ted Turner, von dem sie 2001 geschieden wurde.
Fonda war zwölf Jahre alt, als ihre Mutter sich das Leben nahm. Sie wuchs bei der Großmutter im US-Staat Connecticut auf. Als Tochter des Bühnen- und Filmstars Henry Fonda und Schwester von Peter Fonda lag ihr die Schauspielerei im Blut. An dem berühmten New Yorker Actors Studio lernte sie ihr Handwerk.
New Yorker Theaterkritiker feierten sie 1960 als "beste Nachwuchsschauspielerin". In der romantischen Komödie "Tall Story" (1960) stand sie mit Anthony Perkins erstmals vor der Filmkamera. Dem französischen Regisseur Roger Vadim, der zuvor Brigitte Bardot entdeckt hatte, folgte sie wenig später nach Paris. Er gab ihr mehrere Rollen und machte sie durch den erotischen Science-Fiction-Streifen "Barbarella" zum weltberühmten Sexsymbol.
Zurück in Hollywood holte sich Fonda als Marathontänzerin in dem Drama "Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss" ihre erste Oscar-Nominierung. Den begehrten Preis gewann sie zweimal: 1971 für ihre Prostituiertenrolle in "Klute" und 1978 für das Vietnamkriegsdrama "Coming Home". Es folgten Filme wie "Das China-Syndrom" und das Familiendrama "Am Goldenen See" - der erste und einzige Film, in dem Fonda an der Seite ihres bereits todkranken Vaters auftrat.
Beim Filmfest in Venedig 2017 wurden Fonda und Robert Redford mit dem Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk gefeiert. Gleichzeitig stellten sie ihren neuen Liebesfilm "Unsere Seelen bei Nacht" vor, ihr vierter gemeinsamer Film nach "Ein Mann wird gejagt", "Barfuß im Park" und "Der elektrische Reiter".
Jane Fonda, die Aerobic-Ikone
Mit Aerobic-Videos, später auch mit Stretching und Yoga, baute Fonda in den 1980er Jahren ein Fitness-Imperium auf. Jahrzehnte später erhielt sie ein künstliches Kniegelenk und eine neue Hüfte. Im vorigen April 2022 sprach sie über das Älterwerden. "Ich bin mir sehr bewusst, dass ich dem Tod näher bin. Und das macht mir eigentlich nicht so viel aus", sagte sie in der Fernsehsendung "CBS Sunday Morning". "Die Tatsache ist, dass ich mit fast 85 noch lebe und arbeite. Wow! Wen kümmert es, wenn ich meine alten Gelenke nicht mehr habe? Und nicht mehr Ski fahren, Rad fahren oder joggen kann?" Man könne sich mit 60 richtig alt fühlen und mit 85 "richtig jung".