Birgit Sarata wird 80: "Nein, ich bereue nichts"
Von Lisa Trompisch
Zwölf Meter hoch ist es, das Denkmal zu Ehren Birgit Saratas im Wiener Auhofcenter – und es klingt natürlich.
Die Operetten-Diva, Grande Dame der Wiener Society und Eventmanagerin begeht heute, Sonntag, ihren 80. Geburtstag. Verschmitzt meint sie dazu: „Ein Mann ist so alt, wie er sich fühlt. Eine Frau ist so alt, wie sie sich anfühlt.“ Früher hätte sie bezüglich ihres Alters „gelogen, dass sich die Balken biegen“, wie sie in der Sendung „Herrlich ehrlich – Menschen hautnah“ bekennt.
Sieben Jahre jünger
Überhaupt hätten sich die Künstler früher mindestens sieben Jahre jünger gemacht. „Das war so im 1945er-Jahr, da haben die Künstler gemeint, sie hätten sieben Jahre verloren und müssten die nachholen. Und damals hat man die Pässe ausgegeben, eben vom Alter her sieben Jahre jünger. Ich glaube, kein einziger hat den nach den diversen Gastspielen wieder zurückgegeben“, meint sie lachend.
Fit durch Radfahren
Fit hält sich die Professorin und Honorarvizekonsulin der Republik Senegal mit Tipps der ehemaligen „Vorturnerin der Nation“, Radiolegende Ilse Buck (2012) und Radfahren.
Zum Geburtstag wünscht sie sich nur eines, und zwar Gesundheit. „Ich habe ja auch sehr nette Ärztinnen und Ärzte, da mach’ ich immer einen Knicks, wenn ich reinkomme. Weil, ich muss sagen, ich habe es mir gar nicht vorstellen können, dass ich so alt werde. Es heißt ja, wenn man nicht alt werden will, muss man vorher sterben. Das wollte ich eigentlich auch nicht“, meint sie augenzwinkernd.
Sie fühle sich wohl und freue sich darüber.
Zweimal war Sarata verheiratet, ihr erster Mann hat ihr zu jeder Premiere ein Schmuckstück geschenkt; bevor Mann Nummer 2 ihr Gatte wurde, hat sie sich, nichts dem Zufall überlassend, eine Bankauskunft über ihn eingeholt. „Heute müsste ich das nicht mehr machen, ich merk’ sowieso schnell, was los ist“, meint sie augenzwinkernd.
„Aber ich sag’ ja auch immer, ich hätte auch einen armen Mann geheiratet. Bei mir hätte der so viel gearbeitet, dass er dann in kürzester Zeit reich geworden wäre. Es muss einfach ein tüchtiger Mann sein, der die Arbeit nicht scheut.“
Wie Édith Piaf
Und obwohl sie jetzt alleine lebt, fühlt sie sich nicht einsam. Sie liest gerne und liebt Dokumentationen jeglicher Art. Und bereuen, irgendetwas gemacht oder gar nicht gemacht zu haben in ihrem Leben, tut sie auch nicht. „Nein, ich bereue nichts! So wie die Édith Piaf singt. Außerdem hätte das eh keinen Sinn, wenn ich jetzt etwas bereuen würde.“