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Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna holt sich die erste Giro-Etappe

Die Prioritäten der ganz großen Stars liegen heuer nicht auf dem Giro d’Italia, so viel ist beim Blick auf die Startliste klar. Die Slowenen Primoz Roglic (Jumbo-Visma) und Tadej Pogacar (Emirates) gönnen sich eine Auszeit, um die Vorbereitung auf die Tour de France zu perfektionieren.

Der Brite Chris Froome kritisiert seine Kritiker, die nicht glauben, dass der vierfache Tour-Sieger nach seinem Oberschenkelbruch vor fast zwei Jahren jemals wieder auch nur in die Nähe seiner alten Form kommen könnte. Die Tour de Romandie beendete der 35-Jährige vom Team Israel Start-up Nation zuletzt auf Platz 96. Nur gut, dass ihn die Mannschaft mit dem Vorarlberger Matthias Brändle mit einem Dreijahresvertrag bis 2023 ausgestattet hat – mit dem Zusatz „in welcher Funktion auch immer“. Dafür streicht Froome 5,5 Millionen Euro pro Saison ein, das macht ihn zum Topverdiener.

Und die Allround-Wunderwuzzis Mathieu van der Poel (26/Alpecin-Fenix) und Tim Pidcock (21/Ineos) veredeln an diesem Wochenende den Mountainbike-Weltcup im deutschen Albstadt, der niederländische Sieger der Strade Bianche sicherte sich gleich einmal den Sieg auf der Kurzdistanz. Das Ziel? Die Qualifikation für Olympia in Tokio.

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Leise Hoffnungen

Natürlich hat das Team Ineos auch nach dem Abgang von Chris Froome noch genug Klasse, wie der Doppelsieg bei der Tour de Romandie vor einer Woche zeigte. Geraint Thomas und Richie Porte fehlen freilich in Italien, für den Sieg im Gesamtklassement ist Egan Bernal vorgesehen. 24 Jahre jung ist der Tour-de-France-Sieger von 2019, und hätte der Kolumbianer nicht so ein Kreuz mit dem Rücken, er wäre ein Fixkandidat für einen Platz auf dem Podium. „Es ist sinnlos, falsche Hoffungen zu machen“, sagt Bernal. „Ich spüre noch etwas, aber es ist zuletzt besser geworden.“

Sein Teamkollege Filippo Ganna startete standesgemäß in den 104. Giro d’Italia, mit dem Sieg im 8,6 Kilometer kurzen Einzelzeitfahren am Samstag in Turin. 8:47 Minuten brauchte der Weltmeister, zehn Sekunden weniger als der Zweitplatzierte. Für den Gesamtsieg kommt der 1,93-Meter-Hüne freilich nicht infrage – die Berge sind keine Freunde des Italieners.

Apropos Matthias Brändle: Der 31-jährige Hohenemser beendete das Zeitfahren 22 Sekunden hinter Ganna auf Platz neun. „Ich habe einen Schlussspurt auf den letzten beiden Minuten hingelegt. Ich bin wirklich zufrieden.“ 490 Watt brachte er durchschnittlich auf die Pedale. Der Oberösterreicher Felix Großschartner (Bora-hansgrohe) kam zeitgleich mit Egan Bernal (40.) auf Platz  44 (+39 Sekunden).

1. Etappe, Einzelzeitfahren in Turin (8,6 km): 1. Ganna (ITA) Ineos 8:47, 2. Affini (ITA) +10, 3. Foss (NOR) beide Jumbo-Visma +13, 4. Almeida (POR) +17, 5. Cavagna (FRA) beide Deceuninck-Quick Step +18, 6. Van Emden (NED) Jumbo-Visma gl. Zeit, 7. Evenepoel (BEL) Deceuninck-Quick Step +19, 8. Walscheid (GER) Qhubeka-Assos gl. Zeit, 9. Brändle (AUT) Israel +22, 10. Moscon (ITA) Ineos +23, 44. Großschartner (AUT) Bora-hansgrohe +39.
Sonntag: Stupinigi - Novara (179 km).