Mikaela Shiffrin siegt im Super-G von Bansko
Es ist doch alles so einfach. Jedenfalls dann, wenn man Mikaela Shiffrin heißt. Die beste Skifahrerin der Gegenwart beendete das Weltcup-Wochenende in Bulgarien mit der Kleinigkeit von 250 Punkten - nach dem Sieg in der ersten Abfahrt und Platz vier in der zweiten gewann die 24-Jährige aus Colorado den Super-G von Bansko, damit hat sie im Gesamtweltcup nach 21 von 40 Bewerben nun 1.225 Punkte und 370 Zähler Vorsprung auf die erste Verfolgerin. Die heißt nach wie vor Federica Brignone, die Italienerin hatte am Sonntag allerdings das Pech, auf dem Weg zur Bestzeit an einem Tor hängen zu bleiben und auszuscheiden.
"Es war ein verrückter Lauf", sagte Shiffrin. "Ich bin wirklich aggressiv gefahren, die Kurssetzung war wie gemacht für mich. Und ich habe ein ganz kleines bisschen Risiko genommen. Ich wusste, dass Fede so hungrig auf den Erfolg ist, da hatte ich heute echt Glück. Hoffentlich ist ihr nichts passiert. Klar ist: Sie ist wirklich richtig schnell in diesem Winter." Und Brignone wird schnell bleiben, die 29-Jährige überstand ihr Hoppala ohne gröbere Blessuren.
Unterdessen hat Petra Vlhova wieder Boden gutgemacht im Gesamtweltcup: In ihrem zweiten Weltcup-Super-G (!) wurde die 24-jährige Slowakin Sechste, und hätte sie sich nicht einige Fehler erlaubt, auch Vlhova hätte noch aufs Podest fahren können. Mit 830 Punkten ist sie nun noch 25 Punkte hinter Federic Brignone Dritte.
Schwierige Aufgabe
Die Kurssetzung von ÖSV-Speed-Trainer Roland Assinger behagte freilich nicht allen, die Österreicherinnen hatten im Kampf um die Podestplätze abermals kein Leiberl. 0,29 Sekunden hinter Shiffrin schnappte sich mit Marta Bassino abermals eine der in diesem Winter so starken Italienerinnen Platz zwei, mit 0,70 Sekunden Rückstand wurde die leidgeprüfte Schweizerin Lara Gut-Behrami Dritte - es war der erste Stockerlplatz der 28-Jährigen seit exakt einem Jahr (Super-G Garmisch-Partenkirchen).
Stephanie Venier war noch die Beste aus Assingers Team, die Tirolerin wurde Achte mit 1,25 Sekunden Rückstand. "Momentan fehlt mir einfach ein bissl das Selbstvertrauen", gestand die 26-Jährige. Zwei Hundertstelsekunden später löste Nina Ortlieb die Zeitnehmung aus, das brachte Platz neun, Anna Veith bestätigte ihren Aufwärtstrend als Zehnte (+1,27). "Das war wieder ein Schritt nach vorn", bilanzierte die Olympiasiegerin.
Nicole Schmidhofer wurde - auch unter dem Eindruck ihres grippalen Infekts - 13., Ramona Siebenhofer 18., Mirjam Puchner 27., Elisabeth Reisinger schied ebenso aus wie Tamara Tippler.
Am kommenden Wochenende gastieren die Speed-Damen erstmals seit den Olympischen Spielen 2014 wieder in Russland. In Rosa Chutor nahe Sotschi wird allerdings nicht auf der originalen Piste von damals gefahren, sondern auf einer Mischung aus Herren- und Damen-Abfahrt.