Sport/Tennis

Djokovic vermied Wimbledon-Ausrutscher, frühes Aus für Tsitsipas

Topfavorit Novak Djokovic hat zum Auftakt des Rasentennis-Klassikers im Wimbledon zwar einen Satz abgeben müssen, einen sensationellen Erstrunden-Ausrutscher auf dem feuchten Untergrund aber vermieden. Auf der Jagd nach dem 20. Grand-Slam-Titel besiegte der Serbe am verregneten Montag in London den Briten Jack Draper 4:6,6:1,6:2,6:2. Das frühe Aus kam hingegen für Stefanos Tsitsipas. Der French-Open-Finalist unterlag dem US-Amerikaner Frances Tiafoe mit 4:6,4:6,3:6.

Draper ist ein 19-jährige Linkshänder, nur die Nummer 253 der Welt und war dank einer Wildcard im Hauptbewerb dabei. Letztlich reichte unter dem wegen Regens geschlossenen Dach auch die frenetische Unterstützung von den Rängen - wegen der Coronavirus-Pandemie durfte die Hälfte der 15.000 Plätze auf dem Centre Court besetzt werden - aber nicht. Der 34-jährige Titelverteidiger Djokovic konnte zunächst etliche Chancen nicht nutzen, setzte sich aber nach exakt zwei Stunden durch.

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Auf der Jagd nach Nadal und Federer

Vor gut zwei Wochen holte Djokovic bei den French Open seinen 19. Titel bei einem der vier wichtigsten Turniere. Mit einem Triumph in Wimbledon würde er bei den Grand Slams zu den Rekordsiegern Roger Federer und Rafael Nadal aufschließen. Auch der echte Grand Slam - der Triumph bei den vier größten Veranstaltungen in einem Kalenderjahr - sowie Olympia-Gold sind als Ziele bei Djokovic im Hinterkopf.

Der als Nummer drei gesetzte Tsitsipas zog nur gut zwei Wochen nach dem Endspiel in Paris am "Heiligen Rasen" gegen Tiafoe den Kürzeren. Der stand schon unter den Top 30 der Welt und ist derzeit die Nummer 57. Erst am Sonntag hatte Tsitsipas seine Chancen bei dem Grand-Slam-Event auf Rasen zurückhaltend beurteilt. Nun machte er auch die diversen Corona-"Blasen" verantwortlich für seine Niederlage. "Es ist mental schwierig, wenn du von Blase zu Blase fährst, dann zweieinhalb Wochen oder sogar länger in der Blase bist und dich dann zwei Wochen später derselben Prozedur unterziehen musst", sagte Tsitsipas.

Tsitsipas war aber nicht der einzige Gesetzte, der früh ausschied. Auch Jannik Sinner aus Südtirol (19) unterlag dem Ungarn Marton Fucsovics 7:5,3:6,5:7,3:6, bei den Frauen erwischte es mit Petra Kvitova die Nummer zehn. Die Slowakin musste sich Sloane Stephens (USA) mit 3:6,4:6 geschlagen geben.

Grund zur Freude hatte hingegen der zweifache Wimbledonsieger Andy Murray. Der 34-jährige Schotte gewann 6:4,6:3,5:7,6:3 gegen den als Nummer 24 gesetzten Georgier Nikolos Basilaschwili. Dabei vergab Murray im dritten Satz eine 5:0-Führung und zwei Matchbälle, ehe er schließlich nach dreieinhalb Stunden Spielzeit auf dem Centre Court doch siegte. Für den lange verletzten und zwischenzeitlich auch schon zurückgetretenen Murray war es das erste Einzel bei dem Rasen-Turnier seit vier Jahren. 2013 und 2016 hatte der einstige Weltranglisten-Erste jeweils in Wimbledon triumphiert.