Sport/Tennis

Julian Knowle ist der älteste Spieler bei den Australian Open

Als Julian Knowle sein erstes offizielles Doppel-Match auf der ATP-Tour spielte, stand Thomas Muster erst vor seinen größten Erfolgen, und Horst Skoff und Alex Antonitsch waren in der Blüte ihrer Karriere. Gemeinsam mit einem Belgier namens Van Garsse hieß einer seiner Gegner 1994 in Japan Joshua Eagle. Dieser Herr ist auch in Österreich bekannt, weil er mit der Tirolerin Barbara Schett, die für Eurosport von den Australian Open berichtet, längst eine Familie gegründet hat.

Sein erstes Einzel-Match bestritt der Vorarlberger Knowle, der am 29. April seinen 47. Geburtstag feiert, zwei Jahre zuvor in Kitzbühel gegen den Deutschen Saceanu, an den sich tennisaffine Großväter vielleicht noch erinnern können.

 

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Nun suchte der Südafrikaner Lloyd Harris einen Doppelpartner für die Australian Open - und Knowle, der sich mittlerweile als Tenniscoach und TV-Experte einen guten Namen gemacht hat, springt ein. Als Coach hat er übrigens in Melbourne nichts zu tun, von dem von ihm trainierten deutschen Erfolgsduo Kevin Krawietz und Andreas Mies konnte nur Krawietz antreten, weil der andere verletzt ist. Gemeinsam mit Mister Harris trifft Knowle (nicht vor Donnerstag) auf die australische Arbeitsgruppe Nick Kyrgios/Thanasi Kokkinakis.

Triumph 2007

So ganz überraschend kommt es nicht. Knowle verfügt über den Körper eines höchstens 30-Jährigen, ist topfit und hat sich im vergangenen Jahr in Montpellier mit Dennis Novak (allerdings erfolglos) im Doppel probiert. Und einst zählte der US-Open-Sieger von 2007 (mit dem Schweden Simon Aspelin) zu den Weltbesten. Und auch im Single war er zumindest in den Top 100. Auf Rang Nummer 86 stand er im Jahr 2002.

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Bei einem Auftaktsieg wäre  Knowle  nach den Australian Open der zweitälteste Herr mit ATP-Ranking. Älter ist nur Leander Paes, der im Juni 48 wird. Der Inder ist nicht in Australien, plant aber schon eifrig für die French Open im Mai.

Im Einzel ist der Veteran im ATP-Ranking der bald 43-jährige Japaner Toshihide Matsui, der aber im Ranking nur auf einen Rang um 800 liegt und auch früher zur besten Zeit nicht gut war.

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Die beiden ältesten Spieler in den Top 100 sind Roger Federer und Feliciano López, die heuer 40 werden.

Federer wird erst im März zurückkehren, ob es der Schweizer noch einmal ganz nach oben schafft, ist eher zu bezweifeln. „Der kann sich so gut einschätzen, dass er nicht zu einem Turnier fährt, wo er nicht gewinnen kann. Mit fast 40 wird’s aber langsam eng“, sagt Österreichs Top-Trainer Günter Bresnik.

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Gold für den Oldie?

Vor allem olympisches Einzel-Gold, das ihm noch fehlt, will sich der Maestro noch schnappen. Am Tag, an dem die Spiele in Tokio enden, vollendet Federer sein viertes Jahrzehnt. Vielleicht mit einem abschließenden Triumph? Der Spanier López spielt in Melbourne sein 75. Grand-Slam-Turnier in Folge (Weltrekord!) und steht nach einem Sieg über den Australier Li Tu in der zweite Runde.

 

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Tuchfühlung zu den Top 100 hat auch noch der Kroate Ivo Karlovic, der Ende des Monats 42 wird. Der 2,12 Meter-Hüne vergeudet seine Zeit auf dem Platz aber kaum mit anstrengenden Grundlinienduellen, er ist Weltrekordhalter an Assen. 13.653 schlug er in seiner Laufbahn. Bei den US Open war er 2020 mit 41,51 Jahren der älteste Teilnehmer seit 1977 (Ken Rosewall: 42,82 Jahre). Pension? Warum? Solange er nicht kleiner wird ...