Erlösung bei den US Open: Erster Major-Sieg für Thiem seit dem Comeback
Von Harald Ottawa
Man konnte die Erleichterung spüren. Dominic Thiem konnte eine Serie beenden, die ihm selbst schon etwas peinlich war: Der Niederösterreicher, der am Sonntag 30 Jahre wird, gewann zum Auftakt der US Open sein erstes Match auf Grand-Slam-Ebene seit Jänner 2021.
Thiem siegte gegen den zu Kasperliaden neigenden Kasachen Alexander Bublik, immerhin Top-30-Spieler, nach einem teilweise sehenswerten Auftritt mit 6:3, 6:2 und 6:4.
Österreichs Topmann ließ sich auch von den Mäzchen des an Nummer 25 gesetzten Bublik nicht aus dem Konzept bringen, zog sein gutes Grundlinienspiel konsequent durch. Apropos konsequent: Bublik demolierte gestern wieder ein Racket. Gut für Thiem: Die Gastritis, die schuld am Rückzug vergangene Woche in Winston-Slamen gewesen war, behinderten Thiem nicht mehr.
Ende der Serie
Thiem konnte damit endlich wieder auf höchster Ebene anschreiben: Den letzten Sieg hatte der Lichtenwörther im Jänner 2021 bei den Australian Open gegen den ebenso extravaganten Australier Nick Kyrgios gefeiert. Danach setzte es Niederlagen gegen Pablo Andujar, Hugo Dellien (French Open 2021 bzw. 2022), Pablo Carreno Busta (US Open 2022), Andrej Rublew (Australian Open 2023), Pedro Cachin (French Open 2023) und zuletzt Stefanos Tsitsipas (Wimbledon 2023). Es war Thiems erster Erfolg seit dem Comeback nach der Handgelenksverletzung im März 2022.
„Dieser Sieg ist sehr speziell“, sagt Thiem und bezieht sich damit auch auf seinen US-Open-Triumph 2020. „Es bedeutet sehr viel für mich, dass der erste Grand-Slam-Sieg gerade hier passiert ist. Ich hätte mir dafür keinen besseren Platz aussuchen können. Ich bin super, super-happy.“ Nächster Gegner ist der 20-jährige Lokalmatator Ben Shelton.
Gelungene Premiere für Ofner
Die Partie von Sebastian Ofner gegen den Portugiesen Nuno Borges war weniger hochklassig, aber spannend. Der Steirer gewann die Generalprobe für den Davis Cup (15. und 16. September im Multiversum) mit 7:6(5), 3:6, 7:6(7) und 6:4.Für den 27-Jährigen war es eine gelungene Premiere beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres.Auch Ofner hat mit Frances Tiafoe nun einen US-Gegner - jedoch einen weitaus stärkeren.
Grabher zog zurück
Die Vorarlbergerin Julia Grabher konnte nicht zu ihrem Erstrunden-Match gegen die Chinesin Wang Xiyu antreten. „Meine körperliche Verfassung lässt das im Augenblick leider nicht zu“, sagt die 27-Jährige, die sich vor ein paar Tagen im Training am Handgelenk verletzte. „Wir haben alles probiert, um mich fit zu bekommen, aber die Schmerzen sind zu groß.“