Leobendorf: Neuling mit großen Plänen
Von Kevin Kada
Die Leobendorfer haben laut eigener Rechnung von Trainer Sascha Laschet drei Punkte zu wenig am Konto: „Die 1:3-Niederlage gegen den Wiener Sport-Club hätte ich eigentlich als Dreier auf meiner Rechnung gehabt.“
Was für einen Aufsteiger fast schon nach Übermut klingt, erklärt der Coach mit einfachen Worten: „Wir spielen Fußball, weil wir gewinnen wollen. Warum soll ich mir dann als Aufsteiger weniger vornehmen? Ich bin von der Qualität der Mannschaft überzeugt und darum wollen wir auch, solange es geht, oben mitspielen.“
Der Start in die Regionalliga Ost war für Leobendorf dennoch ein erfolgreicher. Zehn Punkte aus sechs Spielen bedeutet für die Truppe aus dem Weinviertel aktuell den sechsten Tabellenrang.
Und das obwohl die Vorbereitung alles andere als Zufriedenstellend war, wie Laschet erklärt: „Uns ist ein Testspiel sprichwörtlich ins Wasser gefallen und auch sonst hatten wir in Sachen Vorbereitungsspielen nicht unbedingt die stärksten Gegner, um davor festzustellen, wo wir stehen.“
Laschet und sein Trainerstab konzentrierten sich stattdessen in den vielen Trainingseinheiten auf die Eingliederung der neuen Spieler und dem Einlernen eines neuen taktischen Systems. Neben dem klassischen
4-4-2 und 4-1-4-1 mit dem Leobendorf in der Landesliga den Meistertitel schaffte, sollte noch ein 4-3-3 hinzu kommen. „Damit wollen wir einfach flexibler sein. Die Liga ist besser und da braucht man mehr Optionen.“ Obwohl es mit dem System in der Vorbereitung Probleme gab, umso besser funktioniert es in der Regionalliga.
Viel Respekt
Nach dem Aufstieg im ÖFB-Cup gegen Neuberg und dem Auftaktremis gegen die Mattersburger Amateure wartete mit Mauerwerk der erste richtige Gradmesser. „Da haben wir in der ersten Halbzeit sicher unsere schlechtesten 45 Minuten der aktuellen Saison gespielt“, analysiert Laschet und führt es auf den großen Respekt gegen den Top-Favoriten zurück. „Mauerwerk hat die beste Mannschaft und mit Johann Kleer den besten Trainer der Liga. Da waren wir etwas zu vorsichtig.“ Schlussendlich kassierten die Leobendorfer die erste von bisher zwei Niederlagen.
Für einen „Aha-Effekt“ sorgte der 6:2-Kantersieg gegen den FC Stadlau. Für Laschet eine der besten Leistungen seines Teams bisher: „Und wir haben gesehen, dass wir in der Liga angekommen sind und auch gegen arrivierte Regionalliga-Mannschaften gewinnen können.“
Im Magen liegt dem Trainer jedoch das 1:3 gegen den Wiener Sport-Club. Besagte Niederlage, die Laschet eigentlich als Sieg auf seiner Rechnung hatte: „Da haben wir als bessere Mannschaft verloren. Die Wiener haben clever gespielt.“ Es zeigte sich das alte Laster, das man von Leobendorf auch schon aus der Landesliga kannte: die schlechte Chancenverwertung.
Bekannte Probleme
Die Trendwende gegen Admira (2:1) und Parndorf (2:0) am Freitag brachte Leobendorf zurück auf Kurs und auf den sechsten Rang. Gegen die Burgenländer zeigte die Laschet-Truppe in Halbzeit eins die beste Saisonleistung mit Treffern von Gabler und Kayhan. „Dann haben wir wieder leichtfertig gespielt, weil wir einen Gegner vor uns hatten, gegen den wir uns leicht getan haben. Das kreide ich meiner Mannschaft an und daran müssen wir arbeiten.“