Bange Stunden nach der 0:2-Niederlage
Von Kevin Kada
Am Freitagabend versammelte Mauerwerk-Trainer Hans Kleer sein Team um sich. Es war nur Sekunden nach dem Abpfiff einer Partie, die eines Meisterkandidaten nicht würdig war. Die 0:2-Niederlage gegen Mannsdorf ließ in Kleer die Emotionen hochkochen. Der Trainer verabschiedete sich von seiner Mannschaft.
Diese Aktion ließ die Gerüchteküche brodeln. Kleer bestätigt, dass er gewisse Dinge angesprochen hat, die ihm nicht gepasst haben: „Da ging es nicht nur um die Niederlage, sondern auch um einige Sachen, die in den letzte Wochen passiert sind.“
Konkreter wollte der Trainer des Meisterfavoriten nicht werden. Allerdings nahm Kleer seine Entscheidung als Trainer zurückzutreten, am späten Sonntagnachmittag wieder zurück. „Es gab einige Gespräche mit Volkan (Sportmanager Volkan Kahraman, Anm.) und dem Präsidenten und ich habe sehr positive Rückmeldung bekommen. Darum war das eine Entscheidung, die ich sehr gerne retourgenommen habe“, erklärt Kleer.
Bereits gegen Parndorf und auch zuvor gegen die Mattersburger Amateure kassierte Mauerwerk unnötige Niederlagen. Die fehlende Einstellung wurde damals zum Problem auserkoren. Auch gegen Mannsdorf fehlten dem Trainer die nötigen Tugenden: „Wir wollen durch Laufbereitschaft, Kampfstärke und unser Passspiel bestechen. Das fehlte in den ersten 30 Minuten.“ Hinzu kam eine rote Karte für Ümit Korkmaz wegen Beleidigung. Mit zehn Mann und dem 0:1 konnte Mauerwerk nur schwer in die Spur zurückfinden. Zwar waren die ersten 30 Minuten im zweiten Durchgang besser, aber zu wenig für einen Punkt.
Erwartung
„Ich will die Mannschaft sehen, die ich gegen den Wiener Sport-Club oder gegen Ebreichsdorf gesehen habe. Dann bin ich zufrieden. Ich weiß, was wir können und darum kann ich nicht akzeptieren, wenn wir so spielen, wie in den ersten 30 Minuten“, erklärt Kleer die Worte, die er auch im Spielerkreis nach der Partie fand.
Kleer will mit Mauerwerk Meister werden und gibt das auch als klares Ziel vor. Damit das gelingt, muss die Mannschaft nun Charakter beweisen: „Ich erwarte von der Mannschaft, dass sie mir jetzt zeigt, was sie kann.“ Der Rücktritt vom Rücktritt soll den Spielern eine Lehre sein, meint auch Sportmanager Kahraman. Kommenden Freitag gegen den Tabellenletzten aus Schwechat sollte sich Mauerwerk dementsprechend keinen Ausrutscher mehr erlauben.