Sport/Fußball

"Reintesten" der Fans ins Stadion: Aus für die Geisterspiele?

Der Wiener Umweltmediziner Hans-Peter Hutter hat gemeinsam mit Rapid das Covid-Konzept für das Allianz Stadion entwickelt, das zwar allseits gelobt wurde, aber nur im September und Oktober zum Einsatz kam. Seither hat der Fußball wieder mit Geisterspielen zu funktionieren.

Als Hutter im Herbst davon sprach, dass im Frühjahr Fans mit Schnelltests ins Stadion zurückkommen könnten, klang das wie eine ferne Vision. Rapid-Präsident Martin Bruckner kündigte am 25. November im KURIER an: „Wir werden die Ersten sein, die das einsetzen.“

Jetzt wird es tatsächlich ernst. Die Regierung und die SPÖ haben sich auf ein Modell des „Reintestens“ verständigt, über letzte Details wird verhandelt. Am Donnerstag soll das Konzept präsentiert werden.

Aufsperren nach dem Lockdown

Die Kultur will mit frisch negativ getestetem Publikum möglichst schnell wieder aufsperren. Und auch im Sport wachsen die Hoffnungen. Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer sagt: „Wir rechnen damit, dass die neue Regelung analog zur Kultur auch für den Fußball gilt. Weitere Details sind allerdings noch zu klären.“

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Das große Problem könnte die absolute Obergrenze sein. Bislang wurde vergeblich darum gekämpft, Zuschauerzahlen prozentuell an die jeweilige Stadionkapazität anzupassen. Wiens Sportstadtrat Hacker (SPÖ) unterstützt diese Forderung.

Sportminister Werner Kogler (Grüne) kündigte in ServusTV eine langfristige Orientierung an der Kapazität an, will vorerst aber die absoluten Grenzen beibehalten - „bis es das Infektionsgeschehen zulässt, dass wir großzügig lockern können“. Problematisch sei nicht das Stadion, sondern das Rundherum, die Kontakte bei der An- und Abreise.

Grünes Minus-Geschäft

Wenn – trotz negativer Covid-Tests – nur rund 1.000 Fans in die Stadien kommen dürfen, werden wegen der Kosten nicht alle Vereine aufsperren. Als Beispiel: Rapid-Heimspiele waren auch mit 3.000 Zuschauern ein Minus-Geschäft. Noch dazu drohen Streitigkeiten: Wer darf rein – die treuesten Fans oder die VIPs, die mehr Geld bringen?

Für Vereine mit kleinem Stadion oder geringem Fan-Zuspruch könnte mit dem Lockdown aber auch die Zeit der Geisterspiele enden: Das Publikum darf sich „reintesten“.