Sport/Fußball

ÖFB-Cup: Fernando schießt Salzburg ins Halbfinale

Gerade einmal 95 Minuten stand er in dieser Saison auf dem Feld. Seit Fernando in Salzburg ist, spielte er nur 14 Prozent aller Minuten, die möglich gewesen wären. Manche nennen ihn Dauerpatient, andere Teilzeitstürmer – seit gestern kann man auch Matchwinner zum Brasilianer sagen. Fernando schoss Salzburg beim 3:2-Sieg gegen den LASK mit einem Doppelpack ins ÖFB-Cup-Halbfinale.

Aktuell ist der 24-Jährige topfit – und für Trainer Gerhard Struber in dieser Verfassung ein Unterschiedsspieler. „Er hat kaum etwas, was nicht sexy ist.“

Der Coach der Salzburger überraschte mit einer Dreierkette in der Abwehr, sein gegenüber Thomas Sageder setzte auch etwas überraschend auf den Ex-Salzburger Valon Berisha in der Startelf. Eine Viertelstunde brauchten die beiden Teams, um endgültig aus dem Winterschlaf zu erwachen. Dann ging es aber richtig los.

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Gourna-Douath im Fokus

Zwar hatten die Hausherren zunächst leichtes Übergewicht, doch Salzburg schlug gleich mit der ersten Chance zu. Nach einem Kjaergaard-Freistoß brachte die LASK-Verteidigung den Ball nicht weit genug weg, und Lucas Gourna-Douath hämmerte das Spielgerät ins Kreuzeck (15.). Der Franzose, eigentlich ein Sechser, sollte weiter nicht nur im Zentrum der Dreierkette stehen, sondern auch im Mittelpunkt des Spielgeschehens.

In der 18. Minute jedoch auf der anderen Seite. Nach einer eher harmlosen Flanke misslang ihm sein Klärungsversuch völlig, und Marin Ljubicic hatte keine Mühe, den Ball zum Ausgleich über die Linie zu befördern. Die Partie war nicht auf höchstem Niveau – aber spannend.

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Das nächste Tor sollte nicht lange auf sich warten lassen, jetzt waren wieder die Gäste am Zug. Wieder war es eine Standardsituation, wieder war Kjaergaard der Vorbereiter. Fernando stieg nach einer Ecke in den zweiten Stock und nickte gekonnt zur neuerlichen Salzburger Führung ein. Die LASK-Spieler reklamierten, weil Gourna-Douath im Abseits stehend Keeper Tobias Lawal behindert haben soll. Doch der Treffer zählte, Fernando durfte sein erstes Tor mit einem Flickflack feiern.

Schlager-Paraden

Sein Startelf-Debüt bei Salzburg feierte Mamady Diambou. Der 21-Jährige aus Mali hat Trainer Struber in der Vorbereitung überzeugt, machte seine Sache auch in Linz anständig. Dennoch drückte der LASK auf den Ausgleich, scheiterte aber immer wieder an Keeper Alexander Schlager, der gegen seinen Ex-Verein einige starke Paraden zeigen musste.

So war es wieder Fernando vorbehalten, für die Vorentscheidung zu sorgen. Nach perfekter Vorarbeit von Oscar Gloukh traf er zum 3:1 (51.) – und durfte seinen Arbeitstag wenig später beenden. Der LASK kämpfte tapfer, doch der Anschlusstreffer von Sacha Horvath kam zu spät (94.).

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Fazit: Salzburgs Dreierkette ist eine neue Option, aber noch nicht sattelfest. Übermächtig ist der Serienmeister auch zu Beginn des Frühjahrs nicht. Teams wie der LASK oder auch Sturm sind im Kampf um den Meistertitel sicher nicht chancenlos. Die Reise im Cup ist für den LASK für heuer aber zu Ende.