Kurios: Ein Stammspieler für nur ein paar Sekunden
Junjie Wen ist seit der 8. Runde der chinesischen Super League ein Stammspieler. Vor dem Match seines Klubs Tianjin Tianhai gegen Chongqing Dangdai Lifan in eben dieser Runde erfuhr der Abwehrspieler von seinem Trainer Choong-kyun Park, dass er sein Startelf-Debüt feiern darf. Seitdem stand der 22-Jährige in vier weiteren Partien in der Anfangself, in denen er - das insgesamt 97 Minuten Einsatzzeit sammelte.
Da stimmt doch etwas nicht, wird sich der aufmerksame Fußball-Fan an dieser Stelle fragen. Wie geht das? Der genaue Blick auf die Statistiken des Herrn Wen wird es uns verraten. Gegen Chongqing Dangdai Lifan stand der Mitspieler des ehemaligen Salzburg-Stürmers Alan zwei, gegen Guangzhou drei, gegen Beijing Sinobo Guoan eine und im Spiel gegen Henan Jianye am Sonntag ganze 55 Sekunden auf dem Platz. Einzig gegen Beijing Renhe durfte der junge Mann durchspielen.
Das kann doch kein Zufall sein, wird sich der naive Fußball-Fan an dieser Stelle fragen. Damit wird er Recht haben, denn die Sache hat selbstverständlich einen Haken. Die chinesische Liga verpflichtet ihre finanzstarken Klubs dazu, mindestens einen Spieler unter 23 Jahren in der Startaufstellung zu haben. Wie lange dieser auf dem Feld bleiben muss, ist nicht geregelt. Der gute Junjie Wen ist eben eines der Opfer dieser unkonventionellen Maßnahme. Ob und wann die Liga zur Besinnung kommt, steht noch in den Sternen.