Barca-Präsident Bartomeu wittert VAR-Verschwörung
Barcelona-Präsident Josep Bartomeu wittert im Kampf um den spanischen Meistertitel eine Bevorzugung des Erzrivalen Real Madrid. Der Video-Assistent-Referee (VAR) werde seit dem Wiederbeginn nach der Corona-Zwangspause einseitig verwendet, meinte Bartomeu. "Es sieht danach aus, als bevorzuge er nur ein Team. Das ist nicht fair." Vier Runden vor Schluss liegt Barca vier Punkte hinter Real.
Barcelona zog am späten Sonntag mit einem 4:1-Sieg in Villarreal nach. Zuvor hatten die Madrilenen gegen Athletic Bilbao den dritten 1:0-Sieg in Folge geholt. Wie zuletzt gegen Getafe traf Sergio Ramos per Strafstoß. Die Elfmeterentscheidung des Videoassistenten fiel nach einem Tritt auf den Fuß von Marcelo, während den Basken ein vermeintlicher Elfer in einer ähnlichen Aktion zwischen Ramos und Raul Garcia verwehrt wurde. "Ich habe das Spiel in Bilbao gesehen und obwohl ich es nicht gerne sage, muss ich es wiederholen: VAR wird nicht so verwendet, wie er sollte", betonte Bartomeu.
Angesichts der immer geringeren Chance auf die erfolgreiche Titelverteidigung mag hinter Bartomeus Worten Kalkül stecken. Unterstützung bekam der umstrittene Klub-Chef am Sonntag aber von Bilbao-Kapitän Iker Munain. "Wir erleben dieses Thema seit dem Re-Start. Je nachdem, welches Team betroffen ist, werden bestimmte Entscheidungen gefällt. Jeder kann seine eigenen Schlüsse daraus ziehen."
"Messi hat uns erklärt, dass er bleiben will"
Bartomeu wagte auch im Trubel um einen möglichen Abgang von Lionel Messi die Flucht nach vorne. "Messi hat gesagt, dass er sein Fußballer-Leben bei Barca beenden will", betonte der 57-Jährige. Messi erwägt einem Bericht des Senders Cadena Ser zufolge, den Klub im Sommer 2021 nach dem Ende seines aktuellen Vertrages zu verlassen. Bartomeu wollte am Sonntag nicht ins Detail gehen, jedoch habe "Messi uns erklärt, dass er bleiben will. Wir werden also noch viel länger Freude an ihm haben".
Messi, der seinen bisher letzten Kontrakt 2017 unterschrieben hat, soll Verhandlungen über einen neuen Vertrag gestoppt haben. Der Argentinier dürfte unglücklich über die sportliche Gesamtsituation, aber auch die interne Kommunikation sein. Zuletzt drangen wiederholt auch interne Angelegenheiten an die Öffentlichkeit, die auch den 33-jährigen Superstar in ein schlechtes Licht rückten.