Sport/Fußball

Salzburg marschiert, verrücktes Duell zwischen WAC und LASK

2:0 geführt. Und wieder nicht gewonnen. Der LASK verpasste nach einem 3:3 beim WAC, die Kärntner zu überholen und kann mit acht Punkten Rückstand auf Salzburg den Titel wohl abschreiben. Zudem verpassten die Linzer mit einem möglichen 13. Auswärtssieg in Folge einen (neuen) Bundesliga-Rekord.

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Einer der ganz wenigen Beobachter in der Lavanttal-Arena war gut hinter einer schwarzen Maske getarnt Teamchef Franco Foda. Der Deutsche sah ein schwungvolles Spiel. Gerade als die Kärntner so richtig ins Spiel kamen, erzielte ausgerechnet Ex-WAC-Stürmer Frieser sein sechstes Saisontor (36.).

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Das spielte dem LASK in die Karten: Gernot Trauner war nach einem Corner erfolgreich (56.), alles hatte nun nach einem Auswärtssieg ausgesehen. Doch aufgepasst: Dieng (58), Liendl (72) und Novak (88.) drehten die Partie. Tetteh rettete dem LASK mit dem 3:3 aber noch einen Punkt. Danach hatten die Linzer sogar noch zwei Top-Chancen.

In einem überaus attraktiven Match gab es ein gerechtes Remis.

Ferdinand Feldhofer (WAC-Trainer): "Es war das erwartet hochintensive, von Taktik geprägte Spiel. Wir haben in unserer besten Phase das 0:1 bekommen, den Start der zweiten Halbzeit etwas verschlafen. Nach dem 0:2 sind wir aber unglaublich zurückgekommen. Wir waren der Sensation nahe. Beide Mannschaften haben richtig Charakter gezeigt. Ich bin sehr glücklich, nach zwei Spielen gegen Sturm Graz und LASK mit vier Punkten dazustehen."

Valerien Ismael (LASK-Trainer): "Das war ein unterhaltsames Spiel in alle Richtungen. Es war von uns richtig gut. Wir waren entschlossen, hatten viele Balleroberungen. Das 2:1 ist zu schnell gefallen. Als wir 2:3 zurücklagen, hat die Mannschaft gezeigt, welch Mentalitätsmonster sie ist. Nach der Niederlage gegen Hartberg und nun dem Rückstand wären viele Teams zerfallen, meine Mannschaft nicht. Das stimmt mich positiv. Das war ein erster Schritt in die richtige Richtung."

Dominik Frieser (LASK-Torschütze): "Es war ein sehr ausgeglichenes Spiel über weite Strecken, es hätte in beide Richtungen ausgehen können. Wir haben trotzdem noch einmal Mentalität gezeigt. Ich glaube, wenn du in der 89. Minute den Gegentreffer zum 2:3 kriegst, dann lassen sich viele Mannschaften hängen. Wir haben daran geglaubt, haben das 3:3 gemacht und hätten sogar noch gewinnen können. Wir sind heute wieder angekommen, haben vieles mitgebracht, das wir im Herbst schon gezeigt haben. Es fehlt natürlich trotzdem einiges in Ballbesitz und in puncto Körperlichkeit. Das ist aber ganz normal, wenn man keine Spiele hat, da geht es jedem gleich."

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Sambia-Fußball in Hartberg

Vielleicht hatten die Spieler von Hartberg den Anpfiff überhört. Möglicherweise hatten sie auch darauf gehofft, dass Meister Salzburg das Gastspiel in der Steiermark nicht so ernst nehmen würde. Auf jeden Fall wurde das Team, das am Mittwoch noch den LASK besiegt hatte, auf dem falschen Fuß erwischt und bekam die ganze Wucht der Salzburger zu spüren.

Die Hartberger waren in der Anfangsphase dermaßen abwesend und überfordert, dass sie nach elf Minuten bereits 0:3 zurücklagen. Und dabei brillierte und begeisterte Meister Salzburg mit „Sambia-Fußball“: Alle drei Treffer erzielten mit Daka (4., 11.) und Mwepu (7.) Spieler aus Sambia.

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Der Torhunger des Titelverteidigers war damit aber noch nicht gestillt. Noch vor der Pause erhöhte Koita auf 4:0 (40.), nachdem die Salzburger zuvor zahlreiche gute Chancen ausgelassen hatten. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel gelang Daka mit einem sehenswerten Volley noch das Tor des Tages. Okafor machte schließlich im Finish den 6:0-Kantersieg perfekt. Damit kassierte der Meister in den letzten fünf Partien kein Gegentor.

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): "Der Sieg am Mittwoch war ein klarer Fortschritt, Jetzt ist postwendend wieder ein herber Rückschritt gekommen. Die ersten 15 Minuten waren einfach eine Katastrophe, wir haben uns einiges vorgenommen, es hat aber fast alles von dem nicht funktioniert. Wir müssen jetzt versuchen aus dieser gewaltigen Schwankung von Hoch und Tief die richtigen Schlüsse zu ziehen. Das Wichtigste wird sein, dass wir bereits im nächsten Match am Mittwoch beim WAC als richtiges Kollektiv auftreten und dort zeigen, was wirklich in der Mannschaft steckt. Wir müssen fokussierter auftreten, wie das geht, hat uns Salzburg heute sehr schön vorgezeigt."

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): "Wir waren taktisch sehr gut vorbereitet und haben noch dazu einen guten Start erwischt. Nach elf Minuten 3:0 - besser geht es nicht. Wir haben richtig darauf getippt, dass wir eine mutige Hartberger Mannschaft erwarten. Es ist uns dann gelungen die ersten Chancen sofort zu verwerten, damit war die Partie relativ früh entschieden. Die neuen Spieler haben ihre Chance hervorragend genützt, ihren Einsatz gerechtfertigt. Nach der frühen 3:0-Führung haben wir dann auch einige Dinge probieren können, die man sonst nicht probieren kann. Es ist zwar noch lange nicht vorbei, aber mit unserem Sieg und dem Unentschieden vom LASK war es doch ein Schritt in Richtung Titel."