Der „echte“ Ronaldo hielt den Druck nicht aus und ist in Therapie
Ronaldo Luís Nazário de Lima war einer der besten Stürmer der Welt. Dass der Brasilianer schon damals unter mentalen Problemen litt und es bis heute tut, wusste bis dato kaum jemand. Darüber spricht er nun unter anderem in seiner neuen Doku. Diese feierte am Samstag in Madrid Premiere und trägt den Namen „The Phenomenon“, angelehnt an den Spitznamen des 46-Jährigen, „Il Fenomeno“.
„Ich bin seit zweieinhalb Jahren in Therapie“, gestand der frühere brasilianische Super-Stürmer Ronaldo im Interview mit der Sporttageszeitung Marca. „Ich blicke zurück und sehe, dass wir sehr, sehr großen psychischen Belastungen ausgesetzt waren, ohne jegliche Vorbereitung darauf.“
Man habe die jungen Spieler einfach ins kalte Wasser geworfen. Schuld sei des Weiteren auch der Beginn des Internetzeitalters gewesen. Die Geschwindigkeit, mit der Informationen verbreitet wurden, sei immer größer geworden. Dass das einem Spieler zu viel werden könnte, hat man damals nicht für möglich gehalten: „In dieser Zeit gab es keine Bedenken hinsichtlich der psychischen Gesundheit der Spieler. In unserer Generation wurde sie völlig ignoriert.“
In Depression gerutscht
Doch es gab einige Kicker, die „aufgrund mangelnder Privatsphäre und mangelnder Freiheit“ sogar in Depressionen rutschten. So auch der ehemalige Stürmer von Real, Barça und den beiden Mailänder Klubs.
„Es stimmt, dass die Probleme sehr offensichtlich waren, aber die Lösungen waren nicht leicht verfügbar.“ Heutzutage sei dies anders, sagt der Weltmeister von 2002 und nunmehrige Klubpräsident von Real Valladolid: „Heute werden sie viel besser vorbereitet, und sie erhalten die medizinische Betreuung, die sie für den Alltag brauchen.“