Torfestival in St. Pölten: Salzburg schoss sich Frust von der Seele
Gegen St. Pölten trifft Salzburg besonders gern und leicht – 49 Tore in 14 Spielen ohne Niederlage waren der Bestwert des Serienmeisters. Acht Treffer kamen nach dem Frust der vielen vergebenen Chancen bei den Bayern (1:3) gegen den SKN dazu. Beim 8:2-(4:1)-Kantersieg führten die im High-Speed-Modus gestarteten Salzburger bereits nach 25 Minuten mit 4:0.
SKN ST. PÖLTEN - RED BULL SALZBURG 2:8 (1:4)
Tore: 0:1 (7.) Berisha, 0:2 (13., Elfmeter) Szoboszlai, 0:3 (22.) Adeyemi, 0:4 (25., Elfmeter) Szoboszlai, 1:4 (33.) Hugi, 1:5 (52.) Szoboszlai, 2:5 (60.) Schmidt, 2:6 (70.) Koita, 2:7 (86.) Koita, 2:8 (89.) Koita.
Gelbe Karten: Ljubicic, Muhamedbegovic, Schmidt, Schütz.
St. Pölten: Riegler - Blauensteiner, Muhamedbegovic, Maranda, Schulz - Schütz (85. Halper), Pokorny, R. Ljubicic - Meister (39. Steinwender), Schmidt, Hugi (60. Davies).
Salzburg: Stankovic - Vallci, Onguene, Wöber (68. Solet), Ulmer (58. Kristensen) - Sucic, Junuzovic (58. E. Mwepu), Ashimeru, Szoboszlai (75. Camara) - Berisha (58. Koita), Adeyemi.
SKN-Trainer Ibertsberger wollte die Gäste mit einer Systemumstellung überraschen. Das übliche 4-3-3 wurde in ein 4-4-2 mit (zu) offensiven Flügeln getauscht. Immer wieder sprinteten die Salzburger durch das SKN-Mittelfeld, als wäre hier nicht der Tabellenfünfte der Gegner, sondern Amateure.
Beim 1:0 legte Karim Adeyemi für Mergim Berisha auf. Das 2:0 durch einen Elfmeter von Dominik Szoboszlai war für den SKN sogar noch ein Glücksfall. Schiedsrichter Schüttengruber hatte Robert Ljubicic für die absichtliche Tor-Verhinderung mit der Hand nur Gelb gezeigt.
Drei Treffer von Szoboszlai
Der starke Adeyemi legte mit einem Heber nach (22.). Nur drei Minuten später gab es nach einem Ljubicic-Foul wieder Elfmeter, wieder traf Szoboszlai – 0:4.
Dass das 1:4 durch Dor Hugi sehenswert herausgespielt war, ist nur eine Randnotiz (33.). Danach stellte Ibertsberger auf ein defensiveres 3-5-2 um.
Unabhängig vom System war eine Blauensteiner-Vorlage ein Fehler, der nicht passieren darf. Szoboszlai vollendete bei seinem dritten Treffer ins leere Tor (52.). St. Pölten spielte trotzdem noch (teilweise naiv) nach vorne, Alex Schmidt verkürzte (60.).
Die Salzburger Joker waren ebenfalls höchst motiviert – Sékou Koitas Solo brachte das 2:6 (70.). Im Finish wurde es noch ein Rekordsieg, denn Koita legte zwei weitere Treffer nach (87., 89.).
Admira vergeigt 2:0-Führung
Schauplatz Südstadt. "Wir müssen konzentriert sein." Lautstark gab Admira-Tormann Andreas Leitner Sekunden nach dem Anpfiff das Motto für das Heimspiel gegen Hartberg vor. Das wurde aber nur gute 40 Minuten umgesetzt. Das Schlusslicht verspielte gegen die Steirer eine 2:0-Führung und verlor dank dreier Unkonzentriertheiten.
FC ADMIRA - TSV HARTBERG 2:3 (2:1)
Tore: 1:0 (10.) Aiwu, 2:0 (19.) Hoffer, 2:1 (42., Elfmeter) Tadic, 2:2 (60.) Rotter, 2:3 (87.) Chabbi.
Gelbe Karten: Kerschbaum, Hjulmand bzw. Klem, Heil, Chabbi.
Admira: Leitner - Auer, Aiwu, Rath, Spasic - Kerschbaum, Hjulmand, Tomic - Hoffer (65. Ganda), Starkl (78. Kronberger) - Breunig.
Hartberg: Swete - Lienhart (73. Gölles), Rotter, Luckeneder, Klem (85. Gollner) - Kainz, Nimaga (51. Horvath) - Ried (51. Ertlthaler), Rep, Heil - Tadic (85. Chabbi).
Die Admira legte einen Blitzstart hin. Das schnelle 1:0 fiel unter gütiger Hilfe der Hartberger. Ein Eckball kam über Umwege zu Aiwu, der aus kurzer Distanz traf (9.). Und die zweite Chance führte gleich zum 2:0: Nachdem Breunig in einer Aktion zweimal an Keeper Swete gescheitert war, staubte Hoffer trocken ab (19.).
Billiger Elfmeter
Danach stellten die Südstädter allerdings das Fußballspielen ein und wollten nur mehr den Vorsprung verteidigen. Das sollte bestraft werden. Die Hartberger, die eigentlich nur dadurch auffielen, dass sie Schiedsrichter-Entscheidungen besonders lautstark kommentierten, kamen noch vor der Pause zum Anschlusstor. Nach einem fürchterlichen Fehler von Unter-21-Teamspieler Aiwu im Admira-Strafraum ließ sich Tadic von Hjulmand am Fuß treffen. Der ziemlich unsicher wirkende Schiedsrichter Ouschan entschied auf Elfmeter, den der Gefoulte problemlos verwertete (42.).
Nach der Pause leistete sich die Admira die zweite Unkonzentriertheit. Wieder gab es ein Gegentor: Rotter konnte nach einer Ecke einköpfeln – 2:2 (61.). Und es fiel auch noch das 2:3 – wieder nach einer Ecke des eingewechselten Horvath: Zunächst konnte Luckeneder per Kopf verlängern, dann konnte der kurz zuvor eingewechselte Chabbi ebenso ungehindert einköpfeln (87.).
Admira-Trainer Buric wirkte nach der sechsten Niederlage in Folge ratlos: „Ich muss mich selbst hinterfragen, ob ich alles richtig mache“, meinte der Kroate.
Joker-Tor bringt Sturm den Sieg
Schauplatz Graz. Sturm Graz hat indes im eigenen Stadion gegen WSG Tirol mit 1:0 gewonnen und damit den dritten Pflichtspiel-Sieg in Folge gefeiert. Der eingewechselte Bekim Balaj erzielte in der 76. Minute das einzige Tor des Tages, dadurch festigten die Steirer Platz vier. Die Gäste bleiben zumindest bis Sonntag Tabellensechster.
SK STURM GRAZ - WSG TIROL 1:0 (0:0)
Tor: 1:0 (76.) Balaj.
Gelbe Karten: Ingolitsch, Balaj bzw. Schnegg, Celic, Behounek.
Sturm: Siebenhandl - Ingolitsch (68. Gazibegovic), Nemeth, Wüthrich, Dante - Hierländer, Gorenc-Stankovic, Ljubic, Kuen (60. Kiteishvili) - Friesenbichler (68. Balaj), Jantscher (89. Huspek).
WSG: Oswald - Koch, Behounek, Gugganig, Schnegg - Rogelj (82. Pranter), Petsos, Celic (82. Naschberger), Rieder (82. Anselm) - Baden Frederiksen (60. Dedic) - Yeboah.
Sturm-Trainer Ilzer wechselte dabei zur richtigen Zeit, im Finish, die richtigen Spieler ein. Balaj sorgte nach schöner Aktion des ebenfalls eingetauschten Kitseishvili und Vorarbeit von Jantscher für das entscheidende 1:0. Kiteishvili, der für viel Schwung sorgte, hätte knapp danach sogar noch für die Grazer erhöhen müssen. Bis zur Führung tat sich Sturm gegen tapfer kämpfende Tiroler sehr schwer, die Partie war ausgeglichen, auch an Chancen. Bis die Joker stachen.