3. Bewerb: Im Dezember wird die Europacup-Reform beschlossen
Von Alexander Huber
2021 steht die große Europacup-Reform an: Nach 22 Jahren mit zwei Bewerben wird es wieder einen dritten geben, mit einer eigenen Gruppenphase dazu. Das bringt mehr Geld und UEFA-Boss Ceferin vermutlich mehr Stimmen von kleinen Ländern zur Wiederwahl.
Es kommt aber nicht zum Comeback des Cupsieger-Pokals, sondern zu einem Modell, das vorerst „Europa League 2“ genannt wird, aber noch einen griffigeren Namen bekommt. Bei der Detailplanung durch die Klub-Vertretung ECA ist Raphael Landthaler dabei: Rapids Finanzdirektor sitzt in der Task Force zum Thema.
„Im November gibt es noch zwei Meetings, im Dezember steht der offizielle Beschluss durch die UEFA an“, erklärt Landthaler im KURIER-Gespräch. Die letzten entscheidenden Fragen drehen sich – natürlich – um das Geld und die Access List, also den genauen Zugang zur EL2.
Mittlerweile außer Streit steht die Aufteilung 32/32/32. Also unverändert 32 Starter in der Champions League, nur noch 32 (statt bisher 48) Teilnehmer an der Europa League und 32 Startplätze für die neue EL2.
Profitieren werden Länder von mittlerer Größe und Stärke, also auch Österreich. Für die Kleinen, die bisher kaum in der Europa League vertreten waren, steigt mit 16 zusätzlichen Gruppenplätzen die Wahrscheinlichkeit einer Teilnahme.
Die Geldfrage
Zu den Finanzen darf Landthaler so viel verraten: „Es kann damit gerechnet werden, dass die Teilnahme an der EL2 so viel einbringt wie das Startgeld in der Europa League bisher.“
Der Burgenländer Georg Pangl argumentiert als Generalsekretär der European Leagues, der Europacup würde das Aufgehen der finanziellen Schere weiter fördern. Der Niederösterreicher Landthaler widerspricht: „Das viel größere Problem sind die nationalen TV-Gelder. Wenn der Letzte der Premier League mehr kassiert als Real für den Sieg in der Champions League, kann man nicht der UEFA die Schuld geben.“ Landthaler kritisiert auch den Market Pool, der ebenfalls die Top-Nationen bevorzugt: „Gerechter ist es, Erfolge in vergangenen Jahren zu belohnen als die Herkunft der Klubs.“