1:1 gegen WSG Tirol - Dämpfer für Rapid vor dem Fiorentina-Schlager
Von Alexander Huber
Die Mannschaft mit den laut Statistik meisten Torschüssen und Top-Chancen dieser Saison spielte gegen jene mit den wenigsten. Und so sah die Partie Rapid gegen die WSG auch aus. Torjubel gab es von den 15.900 Fans dennoch nur einen: Die Hütteldorfer haben die Effizienz der letzten Woche verloren, können die Tiroler erstmals nach acht Spielen nicht besiegen und nehmen aus einer starken zweiten Hälfte vor der Florenz-Reise mit dem 1:1 nur einen Punkt in der Liga mit.
Die Partie begann mit vier Neuen (darunter das Startelf-Debüt von Fally Mayulu), aber ohne VAR: Wegen „technischer Probleme“ fiel der Video-Check erstmals seit seiner Einführung aus.
WSG-Traumtor
Kühn vergab nach sechs Minuten und einer Bajic-Flanke per Kopf aus fünf Metern das 1:0. Das Tor fiel völlig überraschend auf der Gegenseite. Luca Kronberger, 21, zog aus 30 Metern ab, das Traumtor ins Kreuzeck geht als bisheriger Karrierehöhepunkt der Sturm-Leihgabe durch (8.). Null WSG-Fans jubelten im komplett leeren Gästesektor.
Die Hausherren reagierten mit wütenden Angriffen. Querfeld (18.), Kühn (25.) und Bajic (39.) vergaben. Bei der WSG begann Tormann Stejskal schon nach 15 Minuten mit dem Zeitschinden, andererseits versuchten die Wattener auch noch, gepflegt nach vorne zu spielen.
Die zweite Hälfte wurde dann zum Rapid-Powerplay: Querfeld köpfelte an die Latte, Joker Strunz scheiterte beim Abpraller an Stejskal (49.). Matthias Seidl und Kühn hatten weitere Topchancen, ehe Seidl nach Bajic-Assist doch noch traf (60.).
Die Stange hielt die Gäste gegen Bajic im komplett einseitigen Spiel (63.). Doch Taferner hätte alles auf den Kopf stellen können – Hedl parierte stark (74.)
Der überragende Sattlberger trieb weiter an. Grüll und Burgstaller sollten es als letzte Joker richten. Barisic hätte die angeschlagenen Stützen lieber gar nicht gebracht. Das Risiko vor dem Rückspiel bei Fiorentina (am Sonntag nur 2:2 gegen Lecce) sollte nicht mehr auszahlen: Oswald verfehlte knapp (87.), und bei der allergrößten Chance wurde Kerschbaum Zentimeter vor der Linie gestoppt (91.).
„So was von unverdient, dass wir nicht die drei Punkte machen. Bis auf die Chancenauswertung kann ich den Jungs wirklich nichts vorwerfen“, hadert Barisic.
Gale im Anflug
Am Montag wird Thierry Gale in Wien erwartet. Der Flügelstürmer aus Barbados wollte nach der Einigung auf eine Ablöse um knapp 700.000 Euro und einen Vertrag bis 2027 früher kommen, aber Dila Gori nahm es beim größten Transfer seit zehn Jahren besonders genau. Mittlerweile sind auch die letzten Formalitäten mit den Georgiern erledigt, Gale hat grünes Licht für seine Reise zum finalen Medizincheck.