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Erstrunden-Aus für Dominic Thiem in Wimbledon

Wimbledon bleibt kein gutes Pflaster für Dominic Thiem. Wie im Vorjahr schied Österreichs Tennis-Star beim Grand-Slam-Turnier in Runde eins aus. Hatte er 2018 aufgegeben, unterlag er diesmal als Nummer 5 gesetzt dem US-Amerikaner Sam Querrey in 2:28 Stunden 7:6(4),6:7(1),3:6,0:6. Damit bleibt das Achtelfinale 2017 Thiems bestes Wimbledon-Ergebnis. 

Glück im Unglück: Viele Weltranglistenpunkte gehen somit nicht verloren. Es ist Thiems insgesamt drittes Auftakt-Out in Wimbledon bei sechs Antritten.

Nach Thiem schied auch der Niederösterreicher Dennis Novak in vier Sätzen aus. Der 25-jährige Qualifikant unterlag dem Ungarn Marton Fucsovics in 2:33 Std. 6:3,4:6,6:7(2),2:6. Novak wird in der Weltrangliste von Rang 104 aus zurückfallen, hatte er doch im Vorjahr in Wimbledon Runde drei erreicht.

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Starker Beginn

Als "einen, den keiner zum Start haben will" hatte Thiem im Vorfeld seinen Gegner am Dienstag bezeichnet. Nicht umsonst, denn der US-Amerikaner stand vor zwei Jahren im Halbfinale des Rasen-Majors und stand zuletzt bei der Generalprobe in Eastbourne im Endspiel. Dennoch war zu Beginn des Matches die Nummer 5 der Welt tonangebend.

Thiem servierte stark und spielte beinahe fehlerlos. Drei Breakchancen, die sich ihm boten, konnte er allerdings im ersten Satz nicht nutzen. Deshalb ging es ins Tiebreak, in dem der 25-Jährige das entscheidende Minibreak zum 5:3 schaffte und anschließend nach 48 Minuten seinen ersten Satzball verwertete.

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Knackpunkt

Der zweite Durchgang verlief ähnlich wie der erste. Querrey wurde dem Ruf eines starken Aufschlägers vollkommen gerecht: Kam der Erste, ging der Punkt in der Regel auf sein Konto. 

Zu einem perfekten Zeitpunkt bot sich dem Niederösterreicher die große Chance, doch beim Stand von 5:4 vergab er zwei Breakbälle. Der vermeintliche Knackpunkt in diesem Match? "Ich habe bis dahin gut und annehmbar gespielt. Dann hatte ich da den Return (bei Breakball Thiem, Anm.) ganz gut am Racket, habe ihn aber nicht verwertet. Da war ich ein bisschen angepisst, und er hat dann seinen ersten Breakball verwertet. Das war hart für mich, und danach hat nicht mehr viel bei mir funktioniert", erklärte Thiem die Schlüsselszene. 

So musste auch dieser Satz im Tiebreak entschieden werden. Querrey war diesmal der Bessere, machte sechs Punkte in Folge. Mit einem Doppelfehler setzte Thiem den Deckel drauf.

Faden verloren

Im dritten Satz ging es zunächst hin und her. Im siebenten Spiel, beim Stand von 3:3, ließ Thiem erneut eine Breakchance liegen. Zu diesem Zeitpunkt war es seine sechste. Beinahe im Gegenzug nutzte sein Gegenüber gleich seine erste an diesem Tag. Nach dem er das 5:3 gesichert hatte, servierte die Nummer 65 der Welt locker aus. Da schien der Faden bei Österreichs Nummer eins endgültig gerissen zu sein. 

Den vierten Satz habe Querrey dann "on fire" begonnen. "Da ist mir für kurze Zeit das Match entglitten. Das erste Game im vierten Satz habe ich richtig schlecht gespielt. Das, was ich mir vorwerfen kann, ist, dass ich dieses Game verhaut habe." Spätestens nach dem 0:3 habe er dann jedoch keine Chance mehr gesehen. "Wenn du gegen ihn ein Doppelbreak zurück bist, ist es beinahe unmöglich, noch zurückzukommen", räumte Thiem, dem die vergebenen Breakbälle am meisten wehtun würden, ein.

Die Geschichte des vierten Satzes ist schnell erzählt: Thiem machte lediglich fünf Punkte und folglich kein Spiel mehr. Zum ersten Mal seit Monte Carlo 2018 verlor er einen Satz mit 0:6. Damals war der Gegner ein gewisser Nadal.

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Federer nach Satzverlust in Runde zwei

Nach dem ersten Erstrunden-Satzverlust seit neun Jahren hat Rekord-Grand-Slam-Turniersieger Roger Federer doch noch souverän die zweite Runde erreicht. Der 37-jährige Schweizer besiegte den Südafrikaner Lloyd Harris 3:6, 6:1, 6:2, 6:2. Letztmals hatte der achtmalige Wimbledonsieger 2010 zum Auftakt gegen den Kolumbianer Alejandro Falla sogar zwei Sätze abgeben.

Bei den Damen startete Titelverteidigerin Angelique Kerber erfolgreich ins Turnier. Die Deutsche gewann gegen ihre Landsfrau Tatjana Maria 6:4,6:3. Auch French-Open-Gewinnerin Ashleigh Barty zog problemlos in die zweite Runde ein. Die australische Weltranglisten-Erste gewann gegen Zheng Saisai aus China 6:4, 6:2.

Ergebnisse:

HERREN - 1. Runde:
Roger Federer (SUI-2) - Lloyd Harris (RSA) 3:6,6:1,6:2,6:2
Matteo Berrettini (ITA-17) - Aljaz Bedene (SLO) 3:6,6:3,6:2,7:6(3)
Gilles Simon (FRA-20) - Salvatore Caruso (ITA) 7:6(7),6:3,6:2
Jan-Lennard Struff (GER-33) - Radu Albot (MDA) 6:4,6:3,6:2
Daniel Evans (GBR) - Federico Delbonis (ARG) 6:3,7:6(5),6:3
Jo-Wilfried Tsonga (FRA) - Bernard Tomic (AUS) 6:2,6:1,6:4
Cameron Norrie (GBR) - Denis Istomin (UZB) 6:2,6:4,6:4
Marton Fucsovics (HUN) - Dennis Novak (AUT) 3:6,6:4,7:6(2),6:2
John Isner (USA-9) - Casper Ruud (NOR) 6:3,6:4,7:6(9)
Fabio Fognini (ITA-12) - Frances Tiafoe (USA) 5:7,6:4,6:3,4:6,6:4
Lucas Pouille (FRA-27) - Richard Gasquet (FRA) 6:1,6:4,7:6(4)
Michail Kukuschkin (KAZ) - Pablo Andujar (ESP) 6:3,6:2,6:4
Gregoire Barrere (FRA) - Alexander Bublik (KAZ) 3:6,6:4,6:3,6:3
Joao Sousa (POR) - Paul Jubb (GBR) 6:0,6:3,6:7(8),6:1
Dominik Köpfer (GER) - Filip Krajinovic (SRB) 6:3,4:6,7:6(9),6:1
Andrey Rublew (RUS) - Cristian Garin (CHI) 4:6,6:4,7:5,6:4
Tennys Sandgren (USA) - Yasutaka Uchiyama (JPN) 3:6,6:2,6:4,6:3
Jay Clarke (GBR) - Noah Rubin (USA) 4:6,7:5,6:4,6:4
Taylor Fritz (USA) - Tomas Berdych (CZE) 6:4,6:4,6:3

DAMEN - 1. Runde:
Petra Kvitova (CZE-6) - Ons Jabeur (TUN) 6:4,6:2
Julia Görges (GER-18) - Elena-Gabriela Ruse (ESP) 7:5,6:1
Pauline Parmentier (FRA) - Maria Scharapowa (RUS) 4:6,7:6(4),5:0 Aufgabe
Johanna Konta (GBR-19) - Ana Bogdan (ROU) 7:5,6:2
Beatriz Haddad Maia (BRA) - Garbine Muguruza (ESP-26) 6:4,6:4
Amanda Anisimova (USA-25) - Sorana Cirstea (ROU) 6:3,6:3
Carla Suarez-Navarro (ESP-30) - Samantha Stosur (AUS) 6:2,7:5
Kristina Mladenovic (FRA) - Witalia Diatschenko (RUS) 7:5,6:7(4),6:2
Ivana Jorovic (SRB) - Lesley Kerkhove (NED) 7:6(5),6:4
Tamara Zidansek (SLO) - Eugenie Bouchard (CAN) 6:3,5:7,8:6
Warwara Flink (RUS) - Paula Badosa (ESP) 6:4,6:2