Breaking News: Wie es Breakdance zu den Olympischen Spielen schaffte
Im Amphitheater in Nowy Sacz, einer Kleinstadt rund 100 Kilometer von Krakau entfernt, traten am Montag bei den European Games je 16 Breakdancer pro Geschlecht in Vierergruppen an. Der in Marokko geborene Tiroler Fouad Ambelj (Szenenname Lil Zoo) holte den Sieg in seiner Vierergruppe.
Schließlich schaffte Lil Zoo am Dienstagabend mit Bronze eine historische Medaille für Österreich.
Die fünf besten Männer und Frauen der European Games bekamen einen Quotenplatz für die Olympischen Spiele nächstes Jahr in Paris. Der Weltmeister (die WM ist im September in Belgien) ist fix dabei. Von März bis Juni 2024 sind die Restkarten zu haben.
Breakdance bei Olympia? Schon 2018 waren Hip-Hop-Beats bei den Jugendspielen in Buenos Aires zu hören. Auch bei den Südostasienspielen 2019 auf den Philippinen wurden Breaking-Wettkämpfe ausgetragen.
Place de la Concorde
In Paris gibt es ebenfalls Medaillen für Frauen und Männer, es treten ebenfalls je 16 B-Boys und 16 B-Girls in Solo-Battles, also in Eins-gegen-Eins-Duellen, an. Dabei wechseln sich die beiden in einem Battle in „Throw Downs“ ab. Ein Throw Down dauert 60 Sekunden, in denen die Jury beeindruckt werden kann. Bei der Wertung werden Kreativität, Persönlichkeit, Technik, Vielseitigkeit, Darstellungskraft und Musikalität berücksichtigt. Auf der imposanten Place de la Concorde soll sich in Paris ein jüngeres Publikum bei Olympia wiederfinden – bei Breaking, Skateboard, 3x3-Basketball und BMX.
Breakdance entstand 1973 mit dem Hip-Hop in der Bronx. 50 Jahre später ist die Subkultur zur olympischen Sportart geworden. Der 18-jährige DJ Kool Herc spielte 1973 bei der Geburtstagsparty für seine Schwechster immer zwei Platten nebeneinander – Funk, Soul, Rock, RnB. Die Instrumentalteile ließ er aus und reihte nur die Beat- und Percussion-Parts aneinander – ultratanzbar. Der Hip-Hop war geboren – eine Melange aus Deejaying, Rap, Graffiti und eben Breaking – dem offiziellen Namen von Breakdance. Mittlerweile ist Breaking für viele nicht mehr Lebenseinstellung, sondern auch Beruf. Aus den Straßen-Battles sind professionelle Wettkämpfe geworden. Der größte ist das Red Bull BC One World Final, das seit 20 Jahren ausgetragen wird.
Die Möglichkeit, als Olympia-Gastgeber eigene Vorschläge für Sportarten zu machen, besteht seit 2014. Skateboard, Klettern, Surfen, BMX-Freestyle und 3x3-Basketball kamen seither zu olympischen Ehren. Es darf aber auch wieder aussortiert werden – so wie bei Karate und Baseball/Softball, die in Tokio nur ein vorübergehendes Gastspiel gaben.