ROMY 2022: Johanna Wokalek, nominiert als beliebteste Schauspielerin Film
Von Thomas Trenkler
Paulus Manker rühmt sich, Johanna Wokalek entdeckt zu haben: Die deutsche Schauspielerin, 1975 in Freiburg im Breisgau geboren, spielte 1996 in der Uraufführung von „Alma – A Show Biz ans Ende“ die Titelrolle. Drei Jahre später wurde das „Polydrama“ mit Wokalek, die am Max-Reinhardt-Seminar studiert hatte und nun am Theater Bonn engagiert war, für das Fernsehen verfilmt.
Wenig später kehrte sie nach Wien zurück – als Ensemblemitglied des Burgtheaters. Mehrfach begeisterte sie in den Inszenierungen von Andrea Breth, darunter in „Das Käthchen von Heilbronn“ (2001), „Emilia Galotti“ (2003), „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ (2004) und „Don Carlos“ (2005).
2015 verließ Wokalek das Burgtheater – und kam 2019 für eine Produktion wieder. Denn Andrea Breth inszenierte zum Abschied Gerhard Hauptmanns „Die Ratten“; Wokalek berührte als Frau John, die sich ein Kind wünscht.
Sie überzeugte auch in vielen Filmen: 2008 spielte sie in Bernd Eichingers „Der Baader Meinhof Komplex“ die RAF-Terroristin Gudrun Ensslin, 2009 die Hauptrolle in der Literaturverfilmung „Die Päpstin“, 2012 die Tiffany Blechschmid in „Anleitung zum Unglücklichsein“ und 2019 die Ditte Nansen in „Deutschstunde“ nach dem Roman von Siegfried Lenz.
Im Fernsehen war sie erst kürzlich, am 13. Februar, zu sehen – in der „Tatort“-Folge „Saras Geständnis“: Die von Wokalek verkörperte Sara Manzer war vier Jahre wegen Totschlags in Haft gewesen und versucht nun einen Neuanfang.
Nominiert für die ROMY wurde Johanna Wokalek aber für ihre Rolle in der sechsteiligen Serie „Die Macht der Kränkung“: Ihre Darstellung der schwer überforderten Ärztin und Mutter Sarah ist derart überzeugend, dass man der Figur durchaus zutraut, im Shoppingcenter Amok zu laufen.