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ROMY 2022: Georg Friedrich, nominiert als beliebtester Schauspieler Film

Georg Friedrich wusste schon früh, was er werden wollte: Schauspieler – vorzugsweise im Film. Und so besuchte der Wiener, 1966 geboren, nach dem Gymnasium die private Schauspielschule Krauss. Der Sohn aus gutem Hause wusste auch, welche Typen er verkörpern wollte: Jene, die so cool waren wie seine Motocross-Maschine, eine Fantic. Georg Friedrich war daher sehr selektiv bei der Wahl seiner Rollen.

Würde er Theater spielen, er wäre die Idealbesetzung für den Hutschenschleuderer Liliom oder für den Strizzi Alfred in Ödön von Horváths „Geschichten aus dem Wiener Wald“. Zumal er einen hinreißend authentischen, längst dem Untergang geweihten Dialekt spricht.

Und genau solche Figuren – Ganoven, Arbeitslose, Proleten, Junkies, Kleinbürger und Kleinkriminelle, verkrachte Existenzen – vermag er zu beseelen: mitunter hysterisch-fahrig, mitunter humorvoll. Längst hat Georg Friedrich, der früher an den jungen Gérard Depardieu erinnerte, mit vielen wichtigen Regisseuren zusammengearbeitet, darunter mit Michael Glawogger („Nacktschnecken“, „Contact High“), Barbara Albert („Böse Zellen“, „Fallen“), Ulrich Seidl („Hundstage“, „Rimini“), Michael Haneke („Wolfzeit“) und Wolfgang Murnberger („Silentium“, „Mein bester Feind“).

Für die ROMY nominiert wurde Georg Friedrich für seine Rolle als drogenabhängiger Häftling Viktor in „Große Freiheit“ von Sebastian Meise: Im Laufe vieler Jahre verwandelt sich die anfängliche Verachtung für den schwulen Hans (Franz Rogowski) in eine tiefe Freundschaft.

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