Happy Birthday, Grand Canyon
Von Herbert Gartner
Lassen wir es, wie es ist. Verbessern können wir es nicht.“, sagte US-Präsident Theodore Roosevelt recht vorausschauend und erklärte die Region um den Grand Canyon zum „National Monument“. So geschehen im Jahre 1908. Elf Jahre später war es sein Nach-Nachfolger, Woodrow Wilson, der aus dem nationalen Monument einen nationalen Park machte, der heuer seinen Hunderter feiert.
Was für den Canyon an sich kein Alter ist. Denn allein der Colorado River gräbt sich seit fünf, sechs Millionen Jahren durch den Fels und legt damit immer neue Gesteinsschichten der Milliarden Jahre alten Erdgeschichte unseres Planeten frei.
Und weil wir schon bei Daten und Fakten sind: Fest steht, dass der Grand Canyon etwa 460 Kilometer lang, zwischen sechs und 30 Kilometer breit und bis zu 1800 Meter tief ist. Insgesamt erstreckt sich der Nationalpark über eine Fläche von knapp 5000 Quadratkilometern und ist damit fast doppelt so groß wie Vorarlberg. Geographisch teilt sich die „Große Schlucht“ wiederum in den Südrand (South Rim), der im Schnitt 2100 Meter hoch ist, den etwa 300 Meter höheren Nordrand (North Rim) und die Innere Schlucht (Inner Canyon).
Doch genug der Zahlen. Für die Besucher heißt es primär schauen und staunen. Denn die kargen, wild zerklüfteten Felsen, die intensiven Farben und die Schönheit des wüsten Landes faszinieren Touristen aus aller Welt spätestens seit Ende des vorvergangenen Jahrhunderts. Was der Landvermesser John Wesley Powell, der 1869 den Grand Canyon kartografierte, sinngemäß so ausdrückte: „Die Wunder des Grand Canyon können mithilfe der Sprache gar nicht beschrieben werden.“
Schauen und staunen
Heute bevölkern etwa fünf Millionen Touristen (die meisten davon Amerikaner, gefolgt von asiatischen Reisenden) Jahr für Jahr den Nationalpark. Wobei es in Zeiten der US-Sommerferien speziell am South Rim schon ganz schön eng werden kann. Da sich die meisten allerdings mit einem „Look and Go“ zufriedengeben und im Schnitt maximal eine Nacht bleiben, werden Wanderer oder Rafting-Fans nicht all zu sehr von den ganz großen Massen berührt.
Wer für das Naturwunder nur wenig Zeit reserviert hat, sollte, so empfiehlt Werner O. Marschall vom „Visit USA Committee Austria“, in die Luft zu gehen. Also mit Hubschrauber oder Flugzeug abzuheben und das großartige Panorama von oben zu bewundern. Marschalls Tipp: „Nehmen Sie den längeren Rundflug, der ist zwar nicht gerade billig, zahlt sich aber aus“.
Highlights zum Hunderter
Die Feiern zum 100. Geburtstag des Parks beginnen am 26. Februar, dem „Grand Canyon Founders Day“, mit Konzerten und kulturellen Präsentationen im Visitors Center. Da beschäftigen sich zahlreiche Redner vor allem mit dem Verhältnis zwischen Grand Canyon und den elf Indianerstämmen, die eine historische Verbindung zum Naturwunder haben.
Vom 22. bis zum 29. Juni wird der Canyon bei einer Star Party zur Sternwarte unter freiem Himmel. Dabei können die Gäste atemberaubende Eindrücke vom „Sternenzelt“ erhalten. Ist doch der Canyon mit seinem tiefdunklen Himmel und der sauberen Luft einer der besten Beobachtungspunkte für Himmelsphänomene in den USA.
Die kulturelle Vielfalt des Colorado-Plateaus und besonders die Verbundenheit von elf indianischen Stämmen zum Grand Canyon wird wiederum am 8. und 9. August bei den „North Rim Native American Heritage Days“ gewürdigt.
Info
Anreise Flüge nach Las Vegas ab Wien um etwa 580 € (z. B. mit Swiss und United). Weiter mit Mietwagen. sunnycars.at
Beste Reisezeit Von Mitte Mai bis Mitte Oktober. Einschränkungen im Winter. Während der US-Sommerferien (Anfang Juni bis Ende August) ist mit großem Andrang zu rechnen
Angebote Die großen Reiseveranstalter bieten Touren durch den Südwesten der USA an, bei denen meist ein Besuch des Grand Canyons inkludiert ist. Z. B.: ruefa.at, tui.at, dertour.de, fti.at
Rundflüge Papillon Grand Canyon Helicopters, papillon.com. Touren können auch ab Las Vegas gebucht werden per Flugzeug/Hubschrauber. Preis: etwa 125 bis 300 $.
Eintrittspreis Sieben-Tage-Pass für ein nicht kommerzielles Fahrzeug inkl. Passagiere 35 $
Auskunft visit-usa.at, nps.gov/grca, grandcanyon.org, visitarizona.com