Leben/Reise

Ein Streifzug durch Flandern

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Lille, die Hauptstadt Südflanderns, ist die flämischste Stadt Frankreichs. Im Gassengewirr der Altstadt ist kaum Verkehr. Zunächst hält unser Führer Philippe vor der Kathedrale Notre-Dame de la Treille. Ein eigentümlicher Bau, im neogotischem Stil Ende des 19. Jahrhunderts begonnen und aus Geldmangel erst vor 18 Jahren mit einer postmodernen Portalfassade aus hellgrauen Marmorplatten vollendet. Nach dem Betreten des Gotteshauses zeigt sich die wahre Pracht. Beim Blick von innen gegen den Haupteingang kommt die Transparenz der dünnen Steinplatten an der Fassade zum Tragen, sie leuchten wie ein großes Gemälde. Manche Besucher erkennen in den orange- bis honigfarbigen Tönen einen riesigen brennenden Dornbusch.

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Der Spaziergang durch die Altstadt führt vorbei an Bürgerhäusern mit raumhohen Fenstern und französischen Balkonen. Alle Fassaden sind nur zwei Stockwerke hoch, im Erdgeschoß Boutiquen, Bars und Chocolaterien. Wahre Meister kreieren hier köstliche Süßigkeiten. In der Patisserie Meert, schon 1761 gegründet, verkosten wir flämische Waffeln, eine Delikatesse, die sich schon Charles de Gaulle, berühmtester Sohn der Stadt, bis Paris nachliefern ließ. Das Zentrum, der Grand Place, soll die Erinnerung an die bedeutende Persönlichkeit Frankreichs hochhalten: Der Place du General de Gaulle.

Unser Rundgang endet im Palais der schönen Künste, nach dem Louvre das zweitgrößte Museum Frankreichs. Bedeutende Gemälde von Rubens, Van Dyck, Goya,aber auch Skulpturen von Rodin wären alleine schon eine Reise nach Lille wert.

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Lille ist auch die zweitgrößte Studentenstadt Frankreichs Gut 200.000 Jugendliche studieren hier. Sie dominieren das Stadtbild in den Fußgängerzonen, beliebte Treffpunkte sind auch Estaminets. Das sind traditionelle Gaststätten, gleichzeitig Café, Bistro und Restaurant. Die Einrichtung ist rustikal. Gekocht wird flämisch-französisch, zum Beispiel Carbonade flamande, das flämische Biergulasch, mit Gemüse in Bier geschmort. Ein köstliches Beispiel für die einzigartige Verschmelzung aus flämischer Tradition und französischer Lebensart.

Im belgischen Brügge

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Eine gute Fahrstunde über das flache von sanften Weiden und einzelnen Kanälen durchzogene Land, und Brügge ist erreicht. Die flämische Kleinstadt erlebte seine wirtschaftliche Hochblüte vor 500 Jahren. Heute präsentiert sie sich den Besuchern wie ein lebendiges Museum. Vor einem wunderbaren Ensemble von aufwendig verzierten und bestens erhaltenen Zunft- und Herrenhäusern treffen wir Michelle. Unsere Führerin erzählt Interessantes zu den charakteristischen Treppengiebel und Backstein-Fassaden. So ließen die Fensterkreuze auf das Vermögen der Besitzer schließen. Nur wohlhabende Menschen konnten sich die steinerne Variante leisten, waren also „steinreich“. Weniger Begüterte mussten sich mit Holzfensterkreuzen begnügen.

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Völlig anders die Stimmung im Beginenhof. Hinter einem schlichten Tor öffnet sich ein weiter Hof mit mächtigen Baumriesen, die Besucher werden von einer ungewöhnlichen Stille eingenommen. Die einfachen Häuser und der Klostergarten bestehen seit 1245. Der Beginenhof beherbergte einst Frauen, die ein frommes und eheloses Dasein führten. Heute leben hier sechs Benediktinerinnen.

Immer wieder fällt der Blick auf die 115 m hohe Turmspitze der Liebfrauenkirche. Beim Besuch des Gotteshauses, ein Meisterwerk der Brügger Steinmetze, beeindruckt eine Skulptur Michelangelos aus weißem polierten Marmor an einem Nebenaltar: Madonna mit Kind.

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Schokolade-Hauptstadt

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Brügge ist eng mit dem Wasser verbunden. Viele Kanäle durchziehen die Stadt und brachten ihr den Beinamen „Venedig des Nordens“ ein. Die architektonische Vielfalt erleben wir sehr bequem bei einer Bootsfahrt. Unter steinernen Brücken hindurch, vorbei an gepflegten Hausgärten direkt am Wasser, mit intimen Einblicken zu privaten Pavillons kunstvoll aus Schmiedeeisen und Glas gefertigt.

Die Hauptstadt Westflanderns gilt auch als Hauptstadt der Schokolade. Michelle führt uns in die Meisterwerkstatt The Chocolate Line von Dominique Persoone, wo wir süße Kunstwerke verkosten, Augenschmaus und höchster Genuss zugleich.

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Der Markt, ein großer Platz im Zentrum, ist umrahmt von Bürgerhäusern mit den wahrscheinlich prächtigsten Fassaden der Stadt. Er wird vom Belfort überragt, einem 83 Meter hohen Turm. 366 Stufen gilt es zu überwinden, dann wird die Mühe mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt, auf die Dächer von Brügge, die Grachten und den Markt mit seinem bunten Treiben und den schönen Häuserzeilen ringsum.

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Info

Anreise Beide Städte sind  über Brüssel zu erreichen.  austrian.com und  brusselsairlines.com bieten bis zu 7 Direktflüge täglich ab Wien. Weiterfahrt  mit Mietwagen.

Essen und Trinken In Lille: Restaurant Le Barbue d“Anvers (traditionelle Gaststätte) lebarbuedanvers.fr
  In Brügge: Restaurant Rock Fort. rock-fort.be
– Bierbrauerei De Halve Maan mit  einem einzigartigen Museum. Tägl. Führungen. halvemaan.be
 – Gran Kaffee De Passage, typisches Restaurant im Zentrum. Empfehlung: Carbonade flamande, das flämische Biergulasch. passagebruges.com

Tipp Krabbenfischen mit Pferden in Oostduinkerke (50 km von Brügge). Wie im 16. Jahrhundert reiten noch heute „Paardenvissers“  mit den Fangkörben vom Strand ins Meer hinaus.  www.paardenvissers.be

Angebot Columbus Reisen hat mit „Historisches Flandern“ eine Rundreise auf den Spuren französischer Lebensart und flämischer Tradition im Programm (Lille, Brügge). Inklusive Besuch der Krabbenfischer  und auf dem Hof mit Verkostung des Tagesfanges, Abendessen in einem  Restaurant mit flämischen Spezialitäten inkl. Bierbegleitung.
 4 N/F in 4*-Hotels ab 990 €/P./DZ.

Termine: 5.– 9.4.2019 und 12.– 16.10.2019

Tel.: 01/534 11 340

veranstalter@columbus-reisen.at, www.columbus-reisen.at

Auskunft france.fren.lilletourism.com, www.visitflanders.com  www.visitbruges.be