Politik/Inland

Studie: Lernfortschritt während Schulschließung "praktisch null"

Die Schulschließungen aufgrund der Corona-Pandemie im vergangenen Frühling haben den Lernertrag niederländischer Volksschüler in dieser Zeit praktisch auf null gedrückt. Zu diesem Schluss kommt eine im Fachblatt "PNAS" veröffentlichte Studie. Besonders betroffen davon waren Schüler aus sozioökonomisch benachteiligten Schichten.

Für ihre Studie nutzten die Forscher der Universitäten Oxford und Stockholm den Umstand, dass niederländische Volksschüler regelmäßig nationale Testungen absolvieren. Diese fanden auch im Vorjahr vor und nach dem Lockdown statt. Anschließend verglichen sie die dabei erzielten Lernfortschritte der rund 350.000 Kinder mit jenen bei den Erhebungen des gleichen Zeitraums in den drei Jahren davor.

Resultat: Der Lernverlust der im Vorjahr nach dem Lockdown getesteten Schüler betrug gegenüber "normalen" Jahren in etwa ein Fünftel eines Schuljahrs. Damit entsprach er in etwa der Zeit der Schulschließung (in den Niederlanden acht Wochen). Im Endeffekt bedeutet das, dass in der Lockdown-Zeit praktisch kein Lernfortschritt erzielt wurde.

Dies müsse auch vor dem Hintergrund gesehen werden, dass die Niederlande mit acht Wochen einen verhältnismäßig kurzen Schul-Lockdown hatten, schreiben die Forscher. Zum Vergleich: In Österreich waren die Schulen (inklusive Ferien) neun Wochen geschlossen. Außerdem verfügen die Niederlande über die weltweit höchste Rate bei Breitbandanschlüssen. Es sei daher naheliegend, dass die Resultate in Ländern mit längeren Schließungen und schlechterer Internetausstattung noch schlechter gewesen wären.