SPÖ-Vorsitz: Bures will nichts ausschließen
Von Christian Böhmer
„Man kann im Leben nie etwas ausschließen.“ Mit diesem Satz antwortete Doris Bures im Ö1-Morgenjournal auf die Frage, ob sie ausschließen könne, die SPÖ zu übernehmen, sollte Pamela Rendi-Wagner zurücktreten.
Die Frage nach dem Vorsitz ist für Bures nicht neu. Schon im September 2018, als der SPÖ überraschend ihr Parteichef abhandenkam, galt die Zweite Nationalratspräsidentin neben Christian Kerns Wunschnachfolgerin Pamela Rendi-Wagner als ausnehmend aussichtsreich.
Bures hat sich damals erfolgreich gewehrt – und Rendi-Wagner nach außen wie innen unterstützt. Dabei bleibt es. „Wir haben mit Pamela Rendi-Wagner die richtige Frau an der Spitze, und ich lade alle ein, sie zu unterstützen“, so Bures.
Das ändert freilich nichts daran, dass sich die Situation in den vergangenen zwölf Monaten objektiv verändert bzw. verschärft hat. Zum einen gilt Bures’ intern deponiertes Karriereziel – die Hofburg – heute als schwer schaffbar. Warum? Weil Amtsinhaber Van der Bellen erneut antreten könnte, weil die Bundes-SPÖ personell wie finanziell ausgehungert ist, und weil Bures’ Umfragewerte keinen Durchmarsch verheißen. Vor allem aber bestünde bei einer überraschenden Demission Rendi-Wagners ein generelles Problem, nämlich: Wer, wenn nicht Doris Bures könnte dann noch die Bundespartei zusammenhalten?