Schulabmeldungen: Kommissionen sollen Kinder prüfen
Aufgrund des starken Anstiegs an Schulabmeldungen sollen heuer eigene Kommissionen die Externistenprüfungen am Ende des Schuljahres abnehmen. So sollen die Lehrer an den einzelnen Schulstandorten entlastet werden. Prüfen sollen vor allem Schulqualitätsmanager (früher Schulinspektoren) - und zwar gebündelt nicht an jeder Schule, sondern in der jeweiligen Bildungsregion.
Heuer sind rund 7.500 schulpflichtige Kinder von ihren Eltern zum häuslichen Unterricht angemeldet worden - das sind rund drei Mal so viel wie in "normalen" Jahren. Zwar ist davon mittlerweile wieder rund jeder siebente an die Schule zurückgekehrt. Trotzdem sind damit Tausende Externistenprüfungen mehr als üblich nötig.
Möglich ist eine Schulabmeldung für Kinder im schulpflichtigen Alter, weil in Österreich keine Schul-, sondern lediglich eine Unterrichtspflicht gilt. Kinder können also auch häuslichen Unterricht oder eine Privatschule ohne Öffentlichkeitsrecht (diese haben selbst nicht das Recht zur Vergabe von Schulzeugnissen) besuchen. Allerdings muss am Ende des Schuljahrs dann eine Externistenprüfung abgelegt werden. Wer diese nicht schafft, muss das Schuljahr wiederholen - und zwar in einer Schule mit Öffentlichkeitsrecht.
"Prüfungstourismus"
Bisher konnte diese Prüfung praktisch an jedem Schulstandort abgelegt werden - diesem "Prüfungstourismus" trat man im Bildungsministerium bereits im Herbst mittels Erlass entgegen. Die jeweiligen Bildungsdirektionen sollen demnach festlegen, wo die Prüfungen stattfinden.
Bis Anfang März sollen die Bildungsdirektionen nun entsprechende Kommissionen festlegen. Neben Schulqualitätsmanagern und Mitgliedern des Fachstabs können darin auch Lehrer vertreten sein - allerdings nur auf freiwilliger Basis und entsprechend vergütet. Auch die Kommunikation mit den Eltern sowie die Administration und Dokumentation der Prüfungen soll durch die Bildungsdirektion erfolgen.
"Angesichts der großen Zahl der Abmeldungen und der durchaus emotionalisierten Debatten wollen wir mit dieser Maßnahme dafür sorgen, dass für die Kinder, die diese Situationen ja nicht gewöhnt sind, die besten Vorkehrungen getroffen werden", hieß es aus dem Bildungsministerium gegenüber der APA. Die Schulen, die aufgrund der Krise ohnehin schon stark belastet seien, müssten dann nicht noch zusätzlich diese "sensible und schwierige Aufgabe" meistern. "Die Eltern können darauf vertrauen, dass unter der Federführung der Spezialisten aus der Bildungsdirektion die Prüfungen unter bestmöglichen und einheitlichen Qualitätsstandards ablaufen werden." Die Maßnahme ist vorerst nur auf dieses Schuljahr befristet.