Corona-Maßnahmen: Welche Lockerungen im Februar kommen
Vor den Semesterferien soll gelockert werden. Die Bundesregierung und das Covid-Krisengremium Gecko haben bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Samstagvormittag zur Corona-Lage in Österreich Stellung genommen. Trotz steigender Infektionszahlen wurden Lockerungen der Maßnahmen verkündet.
Die Omikron-Welle habe die Regeln der Pandemie geändert, so der Tenor. Die Auslastung des Gesundheitssystems sei derzeit - trotz hoher Zahlen - eher unwahrscheinlich. Die Lockerungen im Detail:
Lockerungen im Februar
Ab dem 5. Februar
- Verlegung der Sperrstunde von 22:00 auf 24:00 Uhr
- Erhöhung der Veranstaltungskapazität von 25 auf 50 Personen (das betrifft auch den Sport, mehr dazu hier)
Ab dem 12. Februar
- 2-G-Verpflichtung im Handel wird aufgehoben
- Verpflichtung zum Tragen der FFP2-Maske bleibt weiterhin aufrecht
Ab dem 19. Februar
- 3-G in Gastronomie und Tourismus wieder ausreichend
- Statt Impfung oder Genesung kann man dann auch wieder einen PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, vorlegen. Ist kein PCR-Test verfügbar, kann man auch einen Antigen-Test vorlegen, der maximal 24 Stunden gültig ist.
Die Pressekonferenz eröffnete Katharina Reich, Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit. Demnach werde der Höhepunkt der Omikron-Welle in der ersten Februar-Woche erwartet. Laut aktuellen Prognosen sei eine Überlastung des Gesundheitssystems "sehr unwahrscheinlich".
In der Pandemie seien wir auf einem sicheren Weg, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein. Die Omikron-Welle zeige, dass das Virus schwächer geworden ist – auch aufgrund des Schutzschildes, der Impfung. Bei der Welle drohe keine Überlastung der Intensivstationen. Das sei eine gute Nachricht.
Schul-Regeln Thema nächste Woche
Zur Situation an den Schulen werde sich Bildungsminister Martin Polaschek in der kommenden Woche zu Wort melden, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer. Der Kanzler kündigte an, dass er sich Lockerungen bezüglich der FFP2-Masken und des Turn-Unterrichts vorstellen kann.
Ablaufdatum der Impfzertifikate wird nicht verschoben
Bei der Regierungspressekonferenz wurde zudem verkündet, dass das Ablaufdatum der Impfzertifikate nicht verschoben werde. Mit 1. Februar wird die Gültigkeit der Corona-Schutzimpfung nach dem zweiten Stich von neun auf sechs Monate verkürzt. Davon betroffen sind noch rund 320.000 Personen, die noch keinen Booster erhalten haben und damit ab kommendem Dienstag über keinen gültigen 2-G-Nachweis mehr verfügen.
Ludwig kritisiert Lockerungen
Wiens Bürgermeister Michel Ludwig kann den geplanten Öffnungsschritten wohl wenig abgewinnen. er kündigt auf Twitter an sich mit seinem Expertengremium zu beraten.
Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker meinte angesprochen auf die Pläne, es sei "ein bissl sehr mutig", sich jetzt schon bei Zeitpunkten Mitte Februar festzulegen. Er sei etwas überrascht über die Verkündigungen gewesen, diese seien aber "legitim". Was Wien zu tun gedenkt, werde man in der nächsten Woche beraten.
Hocherfreute Wirtschaft
Wenig überraschend: Die von der Regierung angekündigten Lockerungssschritte sorgen für Jubelstimmung in der heimischen Wirtschaft. Branchenvertreter des Handels, der Hotellerie und der Gastronomie zeigen sich hocherfreut. Erfahren Sie mehr hier:
Wallner begrüßt Öffnungen
Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner hat die angekündigten Öffnungsschritte der Bundesregierung begrüßt: "Es geht in die richtige Richtung.“ Für den Vorsitzenden der Landeshauptleutekonferenz ist es höchste Zeit gewesen, in Abstimmung mit den Experten auf den milderen Krankheitsverlauf der Omikron-Variante zu reagieren.
Tirols Landeschef Günther Platter pflichtete Wallner in einer Aussendung bei: "Ich habe in den letzten Tagen immer betont, dass die Belegung der Krankenhaus- und Intensivbetten der Gradmesser zur Beurteilung der Corona-Situation sein muss.“
Kickl sieht "Bankrotterklärung"
FPÖ-Obmann Herbert Kick sieht eine "weitere Bankrotterklärung dieser Bundesregierung". Für ihn verschenkt die Regierung mit dem präsentierten Stufenplan zwei weitere Wochen, um der Wirtschaft in diesem Land wieder Luft zum Atmen zu geben.