Katharina Nehammer verlässt das Kabinett von Klaudia Tanner
Von Ida Metzger
Zwei Nehammers in der Politik - das war der Twitter-Community zu viel. Als Karl Nehammer zum Innenminister angelobt und Katharina Nehammer von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner zur stellvertretenden Kabinettschefin ernannt wurde, gab es gleich einmal einen heftigen Shitstorm.
Der Fairness halber muss man freilich festhalten: Lange bevor Karl Nehammer überhaupt als ÖVP-Abgeordneter in den Nationalrat einzog, war Katharina Nehammer schon als Pressesprecherin und stv. Kabinettschefin von Ex-Innenminister Wolfgang Sobotka tätig. Ihr Ehemann Karl Nehammer war damals nur absoluten Politik-Insidern bekannt.
Zukunft in der Privatwirtschaft
Der Vorwurf des Family-Business kann künftig jedenfalls nicht mehr aufs Tapet gebracht werden. Denn mit Ende Juli verlässt Katharina Nehammer das Kabinett der Verteidigungsministerin in Richtung Privatwirtschaft (Senior Consulter bei der PR-Agentur Schütze.Positionierung).
Mehr Zeit für die Familie
Mit den Kommunikationspannen von Klaudia Tanner in den vergangenen Wochen hat der Abgang nichts zu tun, auch wenn der Zeitpunkt sicher diese Gerüchte da und dort anheizen wird. Vielmehr möchte Katharina Nehammer Karriere und Familie künftig besser managen können. "Ich bin Mutter von zwei wundervollen Kindern, die jetzt mehr Aufmerksamkeit brauchen. Deswegen habe ich die Chance zum Wechsel in die Privatwirtschaft genutzt und freue mich auf die neue Herausforderung", so Nehammer. Beide Elternteile in der Politik, das geht zu Lasten der Familie.
Nur 100 Tage geplant
Ursprünglich war zwischen Tanner und Nehammer ohnehin vereinbart, dass Nehammers Engagement nur 100 Tage dauern soll - aber dann kam die Corona-Krise dazwischen.