Klimakonferenz: Aktivisten stören Rede von Sebastian Kurz
Von Bernhard Gaul
Knalleffekt zu Beginn des Austrian World Summit in Wien: Kurz bevor Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) die Konferenz in der Hofburg eröffnen konnte, übernahmen Aktivisten der Organisation "System Change, not Climate Change" ("Systemwandel, nicht Klimawandel", Anm.) das Podium.
Kurz blieb ruhig und trat einen Schritt zur Seite, um einer Sprecherin das Mikrofon zu überlassen.
"Wir kämpfen für Klimagerechtigkeit. Tag für Tag müssen wir gegen eine Politik ankämpfen, wie sie von der Bundesregierung gemacht wird", rief die junge Frau. Kurz trank ruhig einen Schluck Wasser.
"Wir messen Sie an ihren Taten und Plänen und Projekten, wir messen Sie daran, dass fossile Energieträger noch immer mit Milliarden gefördert werden und Sie nichts daran ändern wollen", fuhr die Aktivistin fort. Sie geißelte dann den Plan zum Bau der dritten Landebahn am Flughafen in Wien Schwechat als "klimaschädlichstes Projekt". Und die kürzlich von Umweltministerin Elisabeth Köstinger ( ÖVP) und Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) vorgeschlagene Klima- und Energiestrategie als "desaströs".
Zuletzt machte die Umweltaktivistin ihrem Ärger Luft, dass das Wirtschaftswachstum in die Verfassung als Zielbestimmung verankert werden soll. "Auf einem endlichen Planeten kann es kein unendliches Wachstum geben." Deshalb die Forderung nach einem "System Change, not Climate Change".