Nach KURIER-Abschied: Brandstätter kandidiert für Neos
Die Neos gehen mit dem langjährigen KURIER-Herausgeber Helmut Brandstätter auf ihrer Bundesliste ins Rennen für die Nationalratswahl im September. Der erweiterte Vorstand der Pinken hat sich am Mittwochabend nach APA-Informationen einstimmig für eine "Wildcard" für den 64-Jährigen ausgesprochen. Brandstätter soll den zweiten Listenplatz hinter Parteichefin Beate Meinl-Reisinger erhalten.
Die Präsentation erfolgte am Donnerstagvormittag. Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger und Brandstätter gaben um 10.30 Uhr eine gemeinsame Pressekonferenz zum Thema "Zukunftspartnerschaft für ein Neues Österreich". "Für mich ist er der ideale Partner von A bis Z, also von Anstand bis Zukunft", sagte Meinl-Reisinger. Es ginge um das Auftreten gegen die Tendenzen eines autoritären Staates.
Keine Koalition mit FPÖ
Brandstätter betonte, er habe sich mit diesem "grundsätzlichen Wechsel" nicht leicht getan. Ausschlaggebend für seine Entscheidung sei sein gestriges Gespräch mit dem erweiterten Vorstand gewesen, in dem es "zwei Stunden um Sachthemen ging". Ein Schlüsselmoment für ihn sei auch der Vorschlags Kickls einer Sicherungshaft gewesen. Die Neos hätten als einzige Partei klar gesagt, dass dies dem Rechtsstaat widerspreche.
Eine Koalition mit der ÖVP schlossen Meinl-Reisinger und Brandstätter nicht aus, jedoch eine mit der FPÖ. "Das Ziel ist, dass die FPÖ nicht in der Regierung ist", so Meinl-Reisinger.
Die formale Entscheidung über Brandstätters Listenplatz trifft dann die Mitgliederversammlung am Samstag in Salzburg.
Brandstätter hatte bereits am Dienstag die Basis für sein politisches Engagement gelegt, indem er mit dem KURIER einvernehmlich die vorzeitige Beendigung seines Herausgebervertrags vereinbarte. Die Pinken hatten bereits 2017 mit Irmgard Griss eine Quereinsteigerin auf dem zweiten Platz.