Politik/Inland

Zwei blaue Hofers: FPÖ-Chef verärgert über ungültige Vorzugsstimmen

Die Häufigkeit seines Nachnamens wurde für FPÖ-Chef Norbert Hofer nun zum Ärgernis. Der blaue Spitzenkandidat der Nationalratswahl beschwert sich darüber, dass Vorzugsstimmen, auf denen nur "Hofer" stand, als ungültig gewertet wurden. Das liegt daran, dass sich auf der FPÖ-Bundesliste der Steuerberater Dieter Hofer aus Hallein auf Platz 113 fand – und damit 112 Namen hinter dem ungleich bekannteren Spitzenkandidaten.

Wenn sowohl Vorname als auch optional Reihungsziffer, Geburtsjahr, Beruf oder Adresse fehlten, fiel der Ex-Verkehrsminister um seine Vorzugsstimmen um. Das verstehen nun beide blaue Hofers nicht. Der Bundesparteiobmann nannte es auf Facebook "eine ärgerliche Vorgangsweise der Wahlbehörden".

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"Nur mein Freundeskreis"

Sein Namensvetter Dieter Hofer, der in der Landeshauptstadt Salzburg eine Steuerberatungskanzlei hat, sagt auf Anfrage des KURIER, er finde ebenfalls, dass die Vorzugsstimmen für Norbert Hofer zählen sollten, auch wenn nur der Familienname am Stimmzettel stand, "denn mein Bekanntheitsgrad ist ja überschaubar und erstreckt sich eigentlich auf meinen Freundeskreis und einen erweiterten Bekanntenkreis".

Die Vorzugsstimmen sollten dem gelten, der den höheren Bekanntheitsgrad hat, sagt Dieter Hofer weiter, "ich war ja an einer völlig unwählbaren Position". Von der Wahlbehörde wurde er übrigens unter seinem vollen Namen Wolf Dieter Hofer geführt. Wie viele Vorzugsstimmen explizit er bekam, weiß der Steuerberater noch nicht.

99,99 Prozent

Laut FPÖ ist wohl davon auszugehen, dass eine Stimme für "Hofer" in 99,99 Prozent für Norbert Hofer gedacht war - und nicht für den Namensvetter aus Hallein.

Nach Informationen der FPÖ wurde das allerdings nicht überall gleich gehandhabt. "Es gab unseres Wissens Wahlsprengel, wo 'Hofer'-Stimmen Norbert Hofer zugeordnet wurden. Es gab aber auch andere, wo diese Stimmen nicht als Vorzugsstimme für Norbert Hofer gewertet wurden", hieß es aus der Partei. Demnach gab es im Burgenland offenbar den Auftrag, Hofer-Stimmen nicht zu werten, weil es auch bei anderen Parteien Namensgleichheiten gab.

Die Freiheitlichen wollen die Wahl trotz der verlorenen Vorzugsstimmen für den Obmann aber nicht anfechten. Sie möchten sich allerdings dafür einsetzen, für die Zukunft eine bessere Lösung zu finden.

Hinter Namen wie Wagner, Bauer und Mayer ist Hofer laut Wikipedia übrigens der 10.-häufigste Nachname in Österreich.

Elisabeth HoferDiana Dauer, Lukas Kapeller