Babyelefanten-Kampagne kostete 3,17 Millionen Euro
Von Johanna Hager
"Erklärtes Ziel der Informationskampagne ist, die Bevölkerung Österreichs über die Erforderlichkeit von Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausbreitung des Corona-Virus bestmöglich aufzuklären. Dieses Ziel liegt im gesamtstaatlichen Interesse", heißt es in der Beantwortung des Bundeskanzleramtes zur parlamentarischen Anfrage der Neos-Abgeordneten Henrike Brandstötter.
Die Neos wollten wissen, wie hoch die Kosten der "Schau auf dich, schau auf mich"-Kampagne sind und insbesondere, wie sich die Kosten für jenes Video zusammensetzen, das ein kleines Kind zeigt, das verkleidet als Babyelephant auf den einzuhaltenden Abstand aufmerksam machen soll. Zu sehen war das Video im Fernsehen als auch im Youtube-Kanal des Bundeskanzleramtes.
Wie aus der Anfragebeantwortung des Bundeskanzleramtes hervorgeht, setzen sich die "Gesamtausgaben seitens des Bundeskanzleramtes für Öffentlichkeitsarbeit, Werbung und Informationsarbeit für die Babyelefant-Kampagne, die insbesondere auch Print-Sujets umfasst hat, um die Maßnahmen der Bundesregierung (Abstand halten) in Erinnerung zu rufen, setzen sich wie folgt zusammen:
Print: 1.328.607,83
Hörfunk: 194.776,01
Audiovisuelle Medien/TV-Spots: 728.686,94
Onlinemedien/Digitale Medien: 700.788,47
OOH: 201.612,00
Soziale Netzwerke: 21.607,66
In Summe: 3.176.078,91 Euro
Details zu den Honorarkosten der beauftragten Agentur gehen aus der Anfragebeantwortung nicht hervor.
"Das von der BBG ausverhandelte Agenturhonorar dieser BBG-Rahmenvereinbarung wird, abhängig vom gestaffelten Nettoschaltvolumen, prozentuell berechnet. Es wird um Verständnis ersucht, dass Vertragsdetails Geschäftsgeheimnisse darstellen, die nicht bekannt gegeben werden können."
Brandstötter kritisierte das Vorgehen gegenüber der APA: Auch nach einem Jahr Pandemie würden Kreativleistungen "von irgendwoher über das 'Nadelöhr Rotes Kreuz' kommen", sagte sie. Es sei nicht klar, "wer die Kreativleistung erbringt und noch weniger, wer wann wen dafür bezahlt". Verärgert zeigte sich die pinke Abgeordnete u.a. auch darüber, dass unklar sei, wie hoch die Provisionen für die Mediaagentur ausfallen.