Politik/Ausland

Südafrika: Einreisebeschränkungen in EU-Ländern "unberechtigt"

Die Reaktion vieler europäischer Länder auf eine in Südafrika neu entdeckte Variante des Coronavirus ist nach Ansicht des südafrikanischen Gesundheitsministers "unberechtigt". Bisher sei es unklar, ob die Variante B.1.1.529 ansteckender sei als andere Varianten, sagte Joe Phaahla am Freitagabend während einer virtuellen Pressekonferenz.

Maßnahmen wie Einreiseverbote würden völlig gegen existierende Normen und Standards der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verstoßen, sagte Phaahla. Man habe mit den Mitteilungen am Donnerstag lediglich Erkenntnisse südafrikanischer Wissenschafter schnellstmöglich teilen wollen. Auch sei ungeklärt, ob Corona-Impfstoffe gegen die neu entdeckte Virusvariante weniger wirksam sein könnten.

Die EU-Staaten wollen angesichts der neuen möglicherweise gefährlicheren Variante des Coronavirus alle Passagierflüge aus sieben Ländern im südlichen Afrika aussetzen. Davon betroffen sind Südafrika und Simbabwe sowie Botsuana (Botswana), Swaziland (Swasiland), Lesotho, Mosambik und Namibia, wie es in Brüssel nach einer Sondersitzung der EU-Staaten am Freitag hieß.

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Reisewarnung für sieben afrikanische Länder

Das österreichische Außenministerium (BMEIA) sprach eine Reisewarnung (Stufe 6) für die sieben afrikanischen Länder aus und warnt vor allen touristischen und nicht notwendigen Reisen, einschließlich Urlaubs- und Familienbesuchsreisen in diese Länder.

Österreichische Staatsbürger seien zur Einreise berechtigt, hätten aber besonders strenge Quarantäneregelungen - zehntägige Quarantäne, PCR-Test bei der Einreise, Registrierung - einzuhalten. Zusätzlich werde ein Landeverbot für Flüge aus diesen sieben afrikanischen Ländern verhängt.

Etwa 170 Österreicherinnen und Österreicher sind nach Angaben des Außenministeriums derzeit als Reisende in den sieben afrikanischen Ländern registriert. Sie würden nunmehr SMS und Email erhalten, mit der Aufforderung sich zu melden, wenn sie Hilfe bräuchten, hieß es am Freitag aus dem BMEIA. Den registrierten Reisenden werde dringend die Heimreise angeraten.

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