Politik/Ausland

Russische "Miss Krim" wegen ukrainischem Song verurteilt

Zwei Frauen auf einem Balkon, die ein populäres Lied singen und sich dabei filmen – Szenen wie diese finden sich zuhauf in sozialen Medien und werden meist mit Likes bedacht.

Im Fall der russischen Schönheitskönigin Olga Valeyeva hat das zunächst auf Instagram geteilte und danach viral gegangene Gesangsvideo strafrechtliche Folgen. Die „Miss Krim“ 2022 und eine namentlich nicht bekannte Freundin haben nämlich das patriotische ukrainische Lied „Chervona Kalyna“ zum Besten gegeben.

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Durch das Singen eines „Kampfliedes einer extremistischen Organisation“ – gemeint ist die ukrainische Armee - hätten die zwei jungen Frauen die russische Armee diskreditiert, befanden die Behörden der 2014 annektierten Halbinsel.

Valeyeva wurde zu einer Geldstrafe in Höhe von 40.000 Rubel (knapp 680 Euro) verurteilt, wie unter anderem der Guardian berichtete. Ihre weniger bekannte Freundin muss für zehn Tage in Haft.

Entschuldigung

Darüber hinaus mussten sich die beiden Frauen öffentlich für den Song entschuldigen, wie auf einem von der Polizei der Krim veröffentlichten Video zu sehen ist. „Ich wusste nicht, dass der Song einen nationalistischen Charakter hat“, sagt eine der Frauen auf der Aufnahme, die wohl unter Zwang entstanden ist. „Ich wollte definitiv keine Propaganda verbreiten."

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Bereits zuvor hatte Valeyeva auf Instagram versichert, niemandem schaden zu wollen. „Wir sangen einfach ein ukrainisches Lied, das wir schon lange kennen“, sagte sie.

Vorige Woche hatte die von Russland installierte Regierung der Krim gewarnt, „Chervona Kalyna“ zu hören oder zu singen, nachdem das Lied auf einer Hochzeit gespielt worden war. Wer es dennoch tue, sei ein Verräter.

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