Politik/Ausland

Proteste nach Tod eines Schwarzen: Trump droht mit Schießen

Nach gewaltsamen Protesten wegen des Todes eines Schwarzen bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis hat der Gouverneur des US-Bundesstaats Minnesota die Nationalgarde mobilisiert. Und Donald Trump droht nach den Ausschreitungen: „Habe gerade mit Gouverneur Tim Walz gesprochen und ihm gesagt, dass das Militär ganz an seiner Seite steht. Wenn es Schwierigkeiten gibt, werden wir die Kontrolle übernehmen, aber wenn die Plünderungen beginnen, beginnt das Schießen“, twitterte Trump in der Nacht zum Freitag.

In der Nacht auf Freitag war es wieder zu Ausschreitungen gekommen- Demonstranten drangen in eine Polizeistation ein und zündeten sie an. Auch in Denver kam es zu Protesten.

Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd (46) ist die Stimmung aufgeheizt.  Die Demonstranten riefen „keine Gerechtigkeit  - kein Frieden“ („No Justice, No Peace“), berichtet die Washington Post.

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Auslöser für die Wut und Empörung der Demonstranten war ein rund zehn Minuten langes Video von Floyds Tod, das sich wie ein Lauffeuer auf sozialen Medien verbreitete: Ein weißer Polizist drückte sein Knie mehrere Minuten lang an den Hals des 46-Jährigen, der wiederholt um Hilfe flehte, bevor er das Bewusstsein verlor. Wiederholt sagte der Afroamerikaner: „Ich kann nicht atmen.“ Er starb kurz danach in einem nahen Krankenhaus.

Die insgesamt vier involvierten Polizisten wurden entlassen, aber bislang nicht festgenommen.
Die Bundespolizei FBI und die örtliche Staatsanwaltschaft erklärten am Donnerstag in einer gemeinsamen Stellungnahme, den Ermittlungen und einer möglichen Anklage werde „höchste Priorität“ gegeben.
Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump eine beschleunigte Untersuchung versprochen.

Trump sagte am Donnerstag im Weißen Haus, er habe sich das Video angeschaut. „Das war eine sehr schlechte Sache, die ich gesehen habe.“ Auf Nachfrage sagte der Präsident, mit Floyds Familie habe er bislang noch nicht gesprochen.

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Schwarzer CNN-Journalist festgenommen

Bei den Protesten wurde Freitagfrüh ein Team von Journalisten des Nachrichtensenders CNN während einer Live-Übertragung festgenommen. Polizisten nahmen zunächst Korrespondent Oscar Jimenez fest, dann seine Kollegen. „Sowas habe ich noch nie gesehen“, sagte ein CNN-Moderator zu der Szene.

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In der Live-Aufnahme war zu sehen, wie Jimenez die heranrückende Polizei wiederholt fragte, ob das Team seinen Standort ändern solle. „Wir können dahin zurückgehen, wohin ihr wollt. Wir sind gerade live. Wir sind zu viert, wir sind ein Team“, sagte Jimenez, der schwarzer Hautfarbe ist. Kurz darauf wurde er ohne Angabe von Gründen festgenommen, dann auch sein Team. „Wir sind alle von CNN“, sagte jemand zu den Polizisten.

Jimenez zufolge berichtete das Team von einem Ort, wo Demonstranten ein Gebäude in Brand gesetzt hatten. In den Live-Aufnahmen waren Dutzende Polizisten in voller Montur zu sehen, inklusive Schutzausrüstung, Gasmasken, Helmen und Schlagstöcken. CNN forderte in einer Stellungnahme die sofortige Freilassung des Teams. Ihre Festnahme stelle eine Einschränkung der Pressefreiheit dar.

Auf der Webseite des Senders hieß es weiter, ein weißhäutiger CNN-Kollege, Josh Campbell, der sich mit einem anderen Team in dem Gebiet befand, sei von der Polizei respektvoll behandelt und nicht festgenommen worden.

Mittlerweile wurde das Team wieder freigelassen.